Betrugsmaschen greifen so um sich, dass fast jeder schon einmal damit konfrontiert war. Doch die Methoden wandeln sich und zielen darauf ab, uns zu überrumpeln. Damit Sie richtig reagieren, halten wir Sie hier auf dem Laufenden.

Mehr zum Thema Verbraucher

+++ Dieser Artikel wird regelmäßig aktualisiert +++

Update vom 28. September: Nach einer Bestellung auf einem Online-Marktplatz wie Amazon oder Ebay trudelt eine E-Mail ein, vermeintlich vom Händler. Darin steht, dass die Zahlung für die bestellte Ware angeblich abgelehnt worden sei. Man wird aufgefordert, den Betrag nun auf ein ausländisches Konto zu überweisen.

Wer als Kundin oder Kunde eines Online-Marktplatzes eine solche Mail erhält, sollte diese unbedingt ignorieren und kein Geld überweisen, weil es sich um einen Betrugsversuch handelt, warnt das Verbraucherschutzportal "Watchlist Internet".

Das gelte auch dann, wenn die Mail echt wirkt: Die Kriminellen haben in diesem Fall die Zugangsdaten zum Konto des jeweiligen Marktplatz-Händlers erbeutet und sind in der Lage, in dessen Namen Nachrichten zu schicken. Die Aufforderung, Geld direkt auf ein Konto zu überweisen oder Geldtransferdienste zu nutzen, ist in diesem Kontext ein Warnsignal und immer betrügerisch - insbesondere wenn man die Ware zuvor schon bezahlt hat.

Egal um welchen Online-Marktplatz es sich handelt: Kaufbeträge gehen niemals direkt an den Händler. Die Zahlungsabwicklung läuft über den Betreiber des Marktplatzes, also beispielsweise Amazon oder Ebay.

  • Was Sie tun können: Wer in die Falle getappt ist und Geld überwiesen hat, sollte seine oder ihre Bank kontaktieren, rät "Watchlist Internet". Möglicherweise kann die Überweisung noch gestoppt oder zurückgeholt werden. Grundsätzlich sollte der Betrug bei der Polizei angezeigt und dem Marktplatz-Betreiber gemeldet werden. Bei diesem kann man unter Umständen auch eine Rückerstattung beantragen.

(dpa/bearbeitet von af)

+++

Polizei warnt vor Kochtopfmasche

Update vom 26. September: Die Polizei Sachsen warnt vor einer Betrugsmasche, die Dresdner Senioren bereits um insgesamt 160.000 Euro gebracht hat. Bei der sogenannten Kochtopfmasche meldeten sich die Täter insbesondere bei älteren Menschen via Telefon und gäben sich als Polizisten aus, berichtet die Polizei in einer Mitteilung. Telefonisch warnen die Betrüger dann vor einer angeblichen Diebesbande im Wohnumfeld, die es auf Bargeld abgesehen habe. Um dieses zu finden, nutzten sie ein besonderes Detektionsgerät, das "CC 15", mit dem Geldscheine aufgespürt werden könnten.

Die Betrüger haben auch schon eine Lösung parat: Man solle das Geld zusammentragen und in einen Kochtopf stecken. So könne das Gerät die Scheine nicht orten. Keine gute Dauerlösung - deshalb könnten ihre Kollegen, vermeintlichen Polizisten in ziviler Kleidung, das Geld abholen und in Sicherheit bringen.

Laut der Polizei sind bereits Rentner auf die Kochtopfmasche hereingefallen und übergaben den Betrügern teils große Summen. Dass sie hinters Licht geführt wurden, bemerkten sie zu spät.

Die Welle der Anrufe mit der Masche dauere noch an, warnt die Polizei Sachsen, und appelliert, Betrugsversuche unbedingt zu melden. Die Polizei rät: "Lassen Sie keine fremden Personen in Ihre Wohnung, geben Sie kein Geld in fremde Hände, ziehen Sie im Zweifel Vertrauenspersonen hinzu!"

(sbi)

+++

Update vom 25. September: Trickbetrüger versuchen aktuell das Vertrauen von ADAC-Mitgliedern auszunutzen. Der ADAC selbst warnt auf seiner Webseite vor Fake-Anrufen und E-Mails, die in seinem Namen getätigt werden.

Betrüger geben sich derzeit vermehrt als ADAC-Mitarbeiter aus und versuchen telefonisch oder per Mail an sensible Daten von Mitgliedern zu gelangen. Auch gefälschte Stellenanzeigen werden ausgeschrieben.

Die Maschen im Überblick:

  • Unseriöse Anrufe: Betrüger geben sich am Telefon als ADAC-Mitarbeiter aus und behaupten, ein Zeitschriften-Abo verkaufen zu wollen oder dass das potenzielle Betrugsopfer bei einem Gewinnspiel einen fünfstelligen Betrag gewonnen habe, wofür nur noch eine Bearbeitungsgebühr zu zahlen sei. Gehen Sie auf die Masche nicht ein und melden Sie verdächtige Anrufe bei der Polizei.
  • Phishing-Mails: Via E-Mail wird im Namen des ADAC ein Angebot für ein angeblich kostenloses ADAC-Auto-Notfallset verschickt. Um an einer Umfrage teilzunehmen, wofür es das Notfallset angeblich als Dankeschön gibt, sollen Mitglieder auf einen Link klicken. Wer den Link anklickt, lädt jedoch eine Schadsoftware auf seinen Rechner. Die gefälschten Mails erkennen Sie oft schon an der Absenderadresse. Hier nutzen die Betrüger das Kürzel "ADAC" in Kombination mit Zahlen. Auch enthalten Betreff und Text der Mail laut ADAC grammatikalische Fehler. Der ADAC selbst schreibt: "Nie bittet der ADAC ein Mitglied unaufgefordert um die Eingabe persönlicher Daten auf seiner Website."
  • Gefälschte Stellenanzeigen: Auf Kleinanzeigen.de stellen Betrüger gefälschte Stellenanzeigen online oder schreiben Arbeitssuchende konkret an. Besonders fies: Es werden E-Mails im Namen von echten ADAC-Mitarbeitenden verschickt, die von gefälschten ADAC-Mailadressen kommen. Als Beispiele nennt der ADAC "adacservice.de" oder "adac-service.de".
  • Online-Rabatte: Derzeit gehen zudem auf verschiedenen Webseiten gefälschte Online-Rabatte herum, die angeblich vom ADAC stammen. Beispielsweise sind das Angebote für Fahrsicherheitstrainings des Clubs. Diese Angebote sind nicht echt, Sie sollten keinesfalls darauf eingehen oder Links anklicken.

(mak)

+++

Vorsicht, wenn Sie einen Keks unter der Fußmatte finden

Update vom 24. September: Es klingt kurios: Aus Italien dringt gerade eine Warnung vor Keksen unter der Fußmatte nach Deutschland.

So funktioniert es: In Abwesenheit der Bewohner legen Kriminelle einen Keks unter den Fußabstreifer. Ist der Keks später zertreten oder nicht mehr da, sehen sie das als Zeichen, dass die Bewohner gerade zu Hause und nicht etwa im Urlaub sind. Bleibt der Keks unberührt, gibt das den Verbrechern grünes Licht, mit dem Einbruch loszulegen.

Darüber und eine Häufung von Einbrüchen in Rom berichten italienische Portale wie leggo.it.

  • Tipp der Hausratversicherung DA Direkt: Wenn Sie einen Keks finden, machen Sie ein Foto, entfernen ihn dann und informieren anschließend Polizei und Nachbarn über den Vorfall.

Achten Sie außerdem auf weitere Signale: Einbrecher nutzen verschiedene Methoden, um herauszufinden, ob ein Haus oder eine Wohnung gerade bewohnt sind. Bekannt sind etwa die Maschen, Tesafilm auf Türschlösser zu kleben oder Utensilien wie Blumenkübel zu verschieben, um zu beobachten, ob sie wieder zurückgeschoben werden.

Fahren Autos mit auswärtigen Kennzeichen wiederholt langsam durch ein Wohngebiet, könnte es sich um auskundschaftende Kriminelle handeln, warnt zudem die Polizeiliche Kriminalprävention der Länder und des Bundes.

Wenn Sie in den Urlaub fahren, bitten Sie immer jemanden, den Briefkasten in Ihrer Abwesenheit zu leeren und ein Auge auf Ihre Wohnung zu haben. (af)

+++

Verbraucherschützer warnen vor Betrugsmaschen auf Telegram

Update vom 11. September: Die vorübergehende Verhaftung des Telegram-Erfinders Pawel Durow in Paris hat kürzlich für Wirbel gesorgt. Für Verbraucherschützer ist der Messengerdienst allerdings schon länger ein Thema. "Kaum woanders gelingt es Kriminellen besser, Opfer in ihre Fallen zu locken. Insbesondere Investitionsbetrug, Schneeballsysteme und betrügerische Jobangebote sorgen teils für horrende Schadenssummen", warnen die Experten des österreichischen Portals "Watchlist Internet".

Die Kritik: Eine sichere Ende-zu-Ende-Verschlüsselung müssen User für einzelne Chats selbständig aktivieren, sie ist nicht standardmäßig eingestellt. In Chatgruppen, die es zu unterschiedlichen Themen gibt, kann jeder von Unbekannten kontaktiert werden. Zudem finde kaum Moderation statt. Wer Missstände oder Betrugsversuche beim Namen nenne, werde aus der Gruppe entfernt - leichtes Spiel also für Kriminelle.

Betrügerische Investmenttipps kursieren ebenso wie Jobangebote, bei denen die Betrogenen erst Geld einzahlen sollen, bevor sie ihrer angeblich sehr lukrativen und einfachen Aufgabe nachgehen dürfen. Die Schadenssummen gingen in den höheren fünfstelligen Bereich, heißt es bei "Watchlist Internet".

Zudem werden User auf Telegram mitunter auch Opfer von Werbung für sogenannte Schneeballsysteme - ein Geschäftsmodell, das wie eine Pyramide aufgebaut ist: An der Spitze stehen die Macher, darunter immer mehr Neueinsteiger, die ein Produkt vertreiben sollen. Oft verpflichten sie sich, zu Beginn eine bestimmte Anzahl von Produkten zu erwerben oder eine Einstiegsgebühr zu zahlen. Und sie werben weitere Neueinsteiger an - durch deren Verkäufe sie Provisionen erhalten sollen. Doch irgendwann ist der Markt gesättigt und profitiert hat nur die Spitze der Pyramide.

"Steht der Verkauf eines Produkts oder einer Dienstleistung nicht mehr im Mittelpunkt, sondern die Anwerbung neuer Partner oder Teilnehmer, dann spricht man von einem illegalen Schneeball- oder Pyramidensystem", klärt die Polizei Hamburg auf. Schon der Versuch, ein illegales Schneeballsystem ins Leben zu rufen, sei verboten.

  • Tipps für Telegram-User: Besonders bei Kontaktanfragen durch Unbekannte sollten Sie höchste Vorsicht walten lassen. Durch Mitgliedschaften in Chatgruppen kennen Kriminelle oft die Interessen ihrer Opfer und setzen dieses Wissen gezielt ein. Lassen Sie sich nicht unter Zeitdruck zu unüberlegten Handlungen verleiten und geben Sie keine persönlichen Daten weiter.

+++

Betrugsversuch per WhatsApp

Update vom 3. September: Betrüger versuchen einmal mehr über den Messenger-Dienst WhatsApp an Ihre Daten zu gelangen. Wie das Portal watchlichst-internet.at mitteilt, macht gerade eine besonders miese Masche die Runde: ein Betrugsversuch in Namen von WhatsApp selbst. In der Nachricht, die angeblich vom Messengerdienst stammt, steht folgendes:

"Das WhatsApp-Sicherheitscenter hat festgestellt dass Ihr Konto gefahrdet ist Bitte gehen Sie zur Uberprufung zum offiziellen Sicherheitscenter: whatscapp.cc"

Wenn Sie diese, mit Rechtschreibfehlern gespickte Nachricht erhalten, ist Vorsicht geboten!

Wer auf den Phishing-Link klickt, gelangt auf eine gefälschte Internetseite, auf der man seine Telefonnummer eingeben soll. Daraufhin erhalten Sie eine gefälschte Nachricht zu "ungewöhnlichen Schwankungen" in Ihrem Konto mit der Aufforderung, die Einstellungen für verknüpfte Geräte in WhatsApp zu ändern. Betrügern geht es dabei allerdings darum, sich Zugang zu Ihrem Whatsapp-Konto zu verschaffen und an persönliche Daten und Nachrichten zu gelangen. Wenn Sie die betrügerische Nachricht erhalten, löschen Sie sie am besten direkt. (tar)

+++

Experten warnen vor Online-Betrugskampagne mit gefälschten Werbevideos

Update vom 2. September: Eine aktuelle Online-Betrugskampagne soll mit gefälschten Werbevideos arglose Verbraucher um ihr Geld bringen - davor warnt der europäische IT-Sicherheitsanbieter Eset. In den Videos werde der Eindruck erweckt, als würden bekannte Persönlichkeiten wie der CDU-Vorsitzende Friedrich Merz, SAP-Mitbegründer Dietmar Hopp oder TV-Experten der ARD revolutionäre Investment-Produkte mit sagenhaften Gewinnmöglichkeiten bewerben. In den manipulierten Videobildern würden hohe Gewinne bei minimalem Einsatz versprochen.

Als Grundlage für ihre Fake-Videos nutzen die Hacker nach den Recherchen von Eset echte Nachrichtenbeiträge. Mit diesen Daten trainierten die Kriminellen die KI-Software, um einen neuen Beitrag zu erstellen. Die Sprecher in den Deepfake-Videos bewerben dabei eine dubiose Investment-Plattform namens Immediate Matrix.

Aktuell gehören Nutzerinnen und Nutzer in Deutschland wohl zu den Hauptadressaten. Eset warnt eindringlich davor, auf die vermeintlich lukrativen Investitionsmöglichkeiten einzugehen. "Fallen Nutzer darauf herein und investieren, ist ihr Geld weg." In anderen Ländern, in denen die Kampagne aktiv war, seien die Opfer sogar von den Tätern angerufen worden, um sie einzuschüchtern und zu höheren Investments zu drängen.

Wie erkennt man die Deepfakes?

  • teils schlechte Qualität
  • keine korrekte Lippensynchronisation

(dpa/bearbeitet von sbi)

+++

Weitere Warnungen vor Betrug

Verwendete Quellen

Achtung, Telefonbetrug! Auf dieses Signalwort warten Kriminelle

Die Verbraucherzentrale warnt vor einer Betrugsmasche, auf die buchstäblich jeder hereinfallen kann. Die Betrüger versuchen, den Betroffenen ein einfaches Wort zu entlocken. Inzwischen hat der Gesetzgeber reagiert.
JTI zertifiziert JTI zertifiziert

"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.