• Während der Coronakrise hat das bargeld- und kontaktlose Bezahlen deutlich zugenommen.
  • Statt Geldscheinen, griffen immer mehr Verbraucher zur EC-Karte - oder ihrem Handy
  • Welche Karten sich dafür eignen und wie das Bezahlen mit dem Smartphone funktioniert, erfahren Sie hier.

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Keine PIN-Eingabe, keine Unterschrift, kein Bargeld: Beim kontaktlosen Zahlen halten Sie Kreditkarte, Girokarte oder Smartphone an ein Lesegerät. Die Daten werden dann mit der Technologie NFC übertragen (Near field communication, übersetzt Nahfeldkommunikation).

Karte beziehungsweise Smartphone und Lesegerät dürfen dabei höchstens vier Zentimeter voneinander entfernt sein. Die fällige Summe wird anschließend von Ihrem Bankkonto abgebucht. Zusätzliche Gebühren fallen nicht an.

Immer mehr Supermärkte, Tankstellen und andere Läden bieten Kunden an, kontaktlos zu zahlen. Deutschlandweit ist das laut "spiegel.de" an mehr als 750.000 Terminals möglich. Das Bezahlen geht damit nicht nur schnell und unkompliziert über die Bühne.

Sie müssen auch weder Terminal noch Geldscheine oder Münzen anfassen, und geben Karte oder Telefon nicht aus der Hand. Auf diesem Weg verbreiten Sie keine Coronaviren – und Sie fangen sich keine ein.

Ob Sie berührungslos einkaufen können, hängt nicht nur vom Geschäft ab. Sie brauchen auch eine passende Karte oder ein Smartphone mit NFC-Chip.

Kontaktloses Bezahlen per Karte

Viele Kredit- und Girokarten haben bereits einen NFC-Chip integriert und ermöglichen damit kontaktloses Bezahlen. Ob Ihre Karte dazugehört, erkennen Sie am aufgedruckten Funksymbol, das an das WLAN-Symbol erinnert. Dasselbe Zeichen auf einem Kassenterminal signalisiert, dass Sie dort ohne PIN und Unterschrift einkaufen können.

Hat Ihre Karte ein entsprechendes Symbol, können Sie die Funktion nutzen, eine vorherige Anmeldung ist nicht notwendig. Halten Sie die Karte beim Einkauf an ein Terminal, wird die Funktion aktiviert.

Kontaktloses Zahlen ermöglichen die meisten Banken und Sparkassen. 75 Millionen der 100 Millionen Girokarten sind mit NFC-Chip ausgerüstet, heißt es bei der Deutschen Kreditwirtschaft. Die anderen werden bis spätestens 2022 ersetzt.

Bei den Kreditkarten ist es ähnlich: Neue Karten werden in der Regel mit NFC-Chip ausgegeben. Gehört Ihre Giro- oder Kreditkarte noch nicht dazu, fragen Sie bei Ihrer Bank oder Sparkasse nach, ob Sie eine neue erhalten.

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Grenzen für kontaktloses Bezahlen per Karte wurden erhöht

Einen Großeinkauf können Sie kontaktlos aber nicht bezahlen: Aus Sicherheitsgründen gibt es ein Limit. Bei höheren Beträgen müssen Sie die Karte einschieben und den PIN eintippen. Bei Girokarten lag die Grenze vor der Corona-Pandemie meist bei 25 Euro. Sie wurde aber in der Regel aufgrund der Coronakrise meist auf 50 Euro erhöht. Genaueres hierzu finden Sie auf den Seiten Ihrer Bank.

Mit Visa- und Mastercard lassen sich ebenfalls Beträge bis höchstens 50 Euro in der Regel berührungslos zahlen. Nutzen Sie die Funktion mehrmals hintereinander, wird die Karten-PIN abgefragt.

Das Verfahren gilt als sicher: Der Kassenmitarbeiter muss die Zahlung explizit aktivieren. Deshalb ist es nicht möglich, im Vorbeigehen versehentlich zu bezahlen, auch kann der Betrag nicht doppelt abgebucht werden. Ein optisches oder akustisches Signal informiert über jede Zahlung.

Per Smartphone bezahlen

Hat Ihre Karte noch keinen NFC-Chip, bezahlen Sie mit dem Smartphone, indem Sie es an das entsprechende Terminal im Laden halten. Eine Internetverbindung ist dafür nicht notwendig. Sie müssen die Funktion aber erst einrichten.

Voraussetzung für das kontaktlose Zahlen via Handy ist ein Smartphone mit NFC-Chip. Apple-Telefone besitzen diesen ab dem iPhone 6, aktuelle Android-Smartphones meist ebenfalls. Das prüfen Sie in den Einstellungen des Android-Geräts: Öffnen Sie das Menü "Drahtlos und Netzwerke" oder "Verbindungen" und suchen Sie dort den Punkt "NFC".

Außerdem brauchen Sie eine Bezahl-App, in der Sie Ihre Kreditkarten-Daten speichern. Sowohl Apple als auch Google haben eine im Portfolio, das Geld buchen die Händler dann vom Bankkonto ab.

  • Auf iPhones ist die App "Wallet" vorinstalliert. Alternativ finden Sie sie im App Store. Viele Banken arbeiten bereits mit Apple Pay zusammen, einige kommen dieses Jahr hinzu, so wie die Volks- und Raiffeisenbanken. Eine Anbieter-Übersicht gibt es bei Apple.
  • Auf einem Android-Telefon mit NFC-Chip und mindestens Android 5.0 öffnen Sie die App "Google Pay". Ist sie nicht vorhanden, installieren Sie sie aus dem Play Store. Mehrere Banken arbeiten mit Google Pay zusammen, es sind aber weniger als bei Apple Pay. Der Grund: Volks- und Raiffeisenbanken, Sparkassen oder Postbank haben eigene NFC-fähige Zahl-Apps für Android. Eine Übersicht der Google-Pay-Anbieter finden Sie bei Google. Eine Besonderheit bei dieser Zahlmethode: Auf Wunsch können Sie auch ein PayPal-Konto statt einer Kreditkarte verwenden.

Wollen Sie mithilfe des Telefons kontaktlos zahlen, müssen iPhone-Nutzer ihr Telefon per Fingerabdruck oder Gesichtserkennung entsperren. Bei Android-Handys ist das erst ab Summen über 25 Euro nötig, ebenfalls per Fingerabdruck und Gesichtserkennung oder zusätzlich per PIN.

Nach wenigen Sekunden erscheint eine Bestätigung über die Zahlung auf dem Bildschirm. Bis zu welcher Summe die Nutzung möglich ist, hängt von der hinterlegten Kreditkarte und vom Händler ab.

Kontaktloses Bezahlen funktioniert auch mit Smartwatches wie der Apple Watch oder Android-Geräten. Anbieter wie Garmin oder Fitbit haben dafür eigene Zahlmethoden integriert.

Kontaktloses Bezahlen gilt als sicher - auch in Sachen Datenschutz

Auch das Bezahlen via Smartphone gilt als sicher: Die Kartendaten werden nicht an die Händler weitergegeben, sondern lediglich eine verschlüsselte Kopie. Sie werden weder auf dem Gerät noch auf den Servern der Anbieter gespeichert.

Etwas anders sieht dies aus, wenn Bezahlapps der Anbieter direkt genutzt werden. Bei Mobile Payment-Lösungen der Supermarktketten teilen Kunden beispielsweise Informationen über ihr Kaufverhalten mit dem Anbieter und erhalten dafür im Gegenzug Gutscheine oder Rabatte. Wer solche Apps nutzt, gibt an den Anbieter ähnlich viele Daten weiter, wie bei der Nutzung einer Kunden- oder Bonuskarte, wie die Stiftung Wartentest letztmals 2019 untersucht hat.

Problematisch wird es wirklich nur, wenn das Telefon gestohlen wird oder verloren geht: Dann sollten Nutzer schnell die Kreditkarte sperren lassen und die Smartphone-Daten aus der Ferne löschen. Dafür müssen Sie sich allerdings vor dem Verlust bei den Handy-Ortungsdiensten von Google und Apple anmelden.

Dies ist ein Artikel aus unserem Archiv.

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