Die EU sieht eine neue Mehrwegquote in europäischen Supermärkten vor. Aldi Süd plant daher ein neues System: Ab 2024 soll es einen Test mit Mehrweg-Automaten in einigen Filialen geben.

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Aldi Süd plant Neuerungen im Pfandsystem. Wie die "Lebensmittelzeitung" (LZ) berichtet, will der Discounter ab 2024 ein Mehrweggetränke-System in den deutschen Filialen testen. Bislang kann man dort nur Einwegflaschen und -dosen abgeben.

Hintergrund dieser Pläne ist die neue Mehrwegquote der EU-Kommission. Die "Packaging & Packaging Waste Regulation" sieht verpflichtende Mehrwegquoten für Getränkeverpackungen in Europa vor. Im kommenden Jahr soll das neue System daher in auswählten Filialen ausgerollt werden. Eine flächendeckende Umsetzung in Deutschland sei allerdings sehr "komplex" und benötige mehrere Jahre "Vorlaufzeit", so der Discounter gegenüber der LZ.

Aldi-Tochter in Österreich ist schon weiter

In Österreich ist die Aldi-Tochter Hofer bereits einen Schritt weiter: In 130 Filialen werden derzeit Tomra-Mehrweg-Pfandsysteme getestet. Alle 530 Filialen sollen bis Ende 2024 über einen entsprechenden Pfandautomaten verfügen.

Die Mehrwegquote der EU sieht ab 2030 einen Mehrweg-Anteil von zehn Prozent bei alkoholischen und nicht alkoholischen Getränken vor. Bis 2040 soll die Quote auf 25 Prozent steigen.

Die Getränkeindustrie zeigt sich bislang noch nicht begeistert von der neuen Mehrwegquote. Es werden "erhebliche Marktverwerfungen" erwartet. "Eine Listungspflicht von Mehrweg im Discount wird vermutlich zu erheblichen Herausforderungen für Supermärkte und den Fachhandel sowie für kleine und mittelständische Hersteller führen", betont Detlef Groß, Geschäftsführer der Wirtschaftsvereinigung Alkoholfreie Getränke.

Eine Sprecherin von Aldi Süd teilte der LZ mit, dass es derzeit keine Präferenzen bei den Mehrweg- und Einwegsystemen gebe. Beide Systeme hätten eine Daseinsberechtigung. Aldi Nord plant hingegen noch keine Mehrwegtests: Der Discounter befürchtet "nachteilige Folgen".  © 1&1 Mail & Media/spot on news

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