Das Surfen mit dem Handy im Urlaub in Italien oder Frankreich ist durch das EU-Roaming für viele Reisende mittlerweile selbstverständlich. Wer allerdings durch die Schweiz fährt, sollte vorsichtig sein – sonst wird es teuer.
Urlaub im EU-Ausland hat viele Vorteile: Keine Grenzkontrollen, oft dieselbe Währung und seit 2017 auch keine Roaming-Gebühren mehr beim Surfen im Internet. Das lässt einige Verbraucherinnen und Verbraucher nachlässig werden und vergessen, dass mitten in Europa eine Roaming-Falle wartet: die Schweiz.
Die Schweiz gehört nicht zur EU und Anbieter sind dort deshalb nicht verpflichtet, für Reisende dieselben Tarife aufrechtzuerhalten wie im Heimatland. Wer auf dem Weg durch die Schweiz also weiterhin die mobilen Daten eingeschaltet lässt und damit navigiert oder Musik streamt, kann viel Geld verlieren.
Denn Datenflatrates gelten häufig nicht für die Schweiz, die Internetnutzung wird dann pro Megabyte abgerechnet. Die Preise variieren je nach Anbieter stark zwischen 5 Cent/MB und 12 Euro/MB. Innerhalb von Sekunden können mehrere Megabyte verbraucht sein. Die automatische Info-SMS, die Sie über die höheren Preise informiert, kommt dann zu spät.
Schweiz nicht der einzige Stolperstein
Auch in anderen Ländern in Europa ist bei der Internetnutzung mit mobilen Daten Vorsicht geboten. So gilt die EU-Roaming-Verordnung nicht für:
- San Marino,
- Andorra,
- die Isle of Man,
- die Kanalinseln,
- Gibraltar,
- Vatikanstadt und
- europäische Überseegebiete in der Karibik.
Hier sollten Reisende vor der Datennutzung in ihrem Vertrag nachsehen, welche Tarife gelten.
Auch Großbritannien zählt seit dem vollzogenen Brexit 2021 nicht mehr zum EU-Roaming-Gebiet. Die größten Anbieter O2, Telekom, 1&1 und Vodafone gewähren derzeit noch eine Übergangsfrist. Ab 2024 könnten aber einige dieser Anbieter auch in Großbritannien Roaming-Gebühren verlangen.
Umgekehrt sieht es bei den aktuellen EU-Beitrittskandidaten im Westbalkan aus. Aktuell zahlen EU-Bürger bei der Datennutzung noch Roaming-Gebühren in:
- Bosnien und Herzegowina,
- Serbien,
- Montenegro,
- dem Kosovo,
- Albanien und
- Nordmazedonien.
Das würde sich bei einem EU-Beitritt ändern, über den die Staatschefs der Länder schon länger verhandeln.
So vermeiden Sie hohe Kosten
Die Kostenfalle im Ausland können Sie einfach umgehen. Sollten Sie kein Internet benötigen, schalten Sie in Ihrem Handy die mobilen Daten aus oder stellen sie die Netzwahl in den Einstellungen auf "manuell" um, damit sich ihr Gerät nicht automatisch in ein ausländisches Netz einwählt.
Wenn Sie auch außerhalb der EU surfen wollen, informieren Sie sich vor Ihrer Reise über Auslandsdatenpakete. Diese sollten fast immer billiger sein, als wenn Sie pro Megabyte bezahlen.
Bei einem längeren Aufenthalt außerhalb der EU kann sich auch der Kauf einer Prepaid-Karte vor Ort lohnen. Die Datennutzung ist damit meist günstiger. Allerdings müssen Sie dafür die Sim-Karte in Ihrem Handy wechseln und haben damit für diesen Zeitraum auch eine neue Handynummer.
Verwendete Quellen:
- Verbraucherzentrale: Roaming in der EU - wichtige Fragen und Antworten
- Handyhase.de: Schweiz-Roaming-Übersicht
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