Energieberater empfahlen einigen ihrer Kunden Umbaumaßnahmen, die dem Klima zugutekommen sollten. Diese Maßnahmen führten für die Verbraucher jedoch zu sehr viel höheren Heizkosten. Die Verbraucherzentrale Brandenburg hat nun eine Warnung ausgesprochen.

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Die Verbraucherzentrale Brandenburg hat vor hohen Kosten durch unseriöse Energieberater bei klimafreundlichen Umbauten am Eigenheim gewarnt. "Das ist eine Katastrophe. Ich habe schon mehrere Fälle gehabt und die haben dann Zigtausende Euro nachzahlen müssen", sagte Harald Lacher von der Verbraucherzentrale dem Sender RBB. Demnach empfahlen Energieberater teilweise unpassende Umbaumaßnahmen, welche zu deutlich höheren Heizkosten führten.

Provision führt wohl zu Falschberatung

Für den RBB beurteilte Lacher den Fall einer Familie aus dem Spreewald. Statt ihnen die bestmögliche Heizung für ihren Vierseithof zu empfehlen, habe der Geschäftsführer einer "Agentur für Energiekostensenkung" aus Berlin zu einer sogenannten Stromdirektheizung geraten. Diese ist dem Bericht zufolge völlig ungeeignet für das Gebäude und verbraucht siebenmal so viel Energie wie vorab berechnet.

Die Vermutung: Der Berater erhielt wohl eine Provision des Heizungsherstellers. "Wenn ein Energieberater eine Provision für ein Gerät bekommt, dann würde ich ihm erst einmal die Unabhängigkeit nicht geben, weil er ja sozusagen etwas verkaufen will", kritisierte Lacher im RBB. Laut dem Verbraucherschützer sei das kein Einzelfall. Lacher habe schon häufiger mitbekommen, dass etwas versprochen wurde, was physikalisch gar nicht funktioniert.

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Die Bezeichnung "Energieberater" ist nicht geschützt. Die Verbraucherzentralen bieten Unterstützung. Auch gibt es auf der Webseite der Deutschen Energieagentur (Dena) Expertenliste, auf der bundesweit 15.000 Fachkräfte aus den Bereichen Energieberatung, Architektur, Ingenieurwesen und Handwerk gelistet sind.

(AFP/mak)

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