An Größe eingebüßt haben neue Wohnungen in Deutschland im Vergleich zu vergangenen Jahren. Um ganze 11 Quadratmeter sind Behausungen in der Bundesrepublik geschrumpft. Die durchschnittliche Wohnfläche pro Einwohner blieb jedoch konstant.

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Neue Wohnungen in Deutschland sind nach einer Studie aktuell deutlich kleiner als noch vor wenigen Jahren. In den vergangenen sechs Jahren sei die durchschnittliche Wohnfläche von Neubauwohnungen um 11 Quadratmeter und damit um knapp zehn Prozent gesunken, heißt es in einer Studie des privaten Prognos-Instituts für Verbände der Bau- und Wohnungswirtschaft, die am Donnerstag in Berlin vorgelegt wurde. Als Ursachen nennt die Untersuchung erheblich gestiegene Bau- und Kaufpreise, aber auch eine wachsende Nachfrage nach kleineren Wohnungen.

Ältere Haushalte nutzen mehr Raum

Die durchschnittliche Wohnfläche je Einwohner über alle Wohnungen hinweg blieb in den vergangenen Jahren allerdings konstant. Nach Zahlen des Statistischen Bundesamts lag sie von 2011 bis 2017 jeweils zwischen 46,1 und 46,5 Quadratmeter, mit leicht steigender Tendenz. Das wird auf die wachsende Zahl von Ein-Personenhaushalten zurückgeführt.

Besonders ältere Haushalte belegen viel Wohnraum. Zahlen des Bundesinstituts für Bau-, Stadt und Raumforschung (BBSR) und des Statistischen Bundesamtes zeigen, dass Eltern oft auch nach dem Auszug der Kinder in der großen Familienwohnung bleiben. So belegte im Jahr 1978 ein Ein-Personenhaushalt ab 75 Jahren noch eine Wohnfläche von 55 Quadratmetern, im Jahr 2002 war die Fläche auf 75 Quadratmeter angestiegen.

Junge Ein-Personenhaushalte liegen seit 1978 bei unter 50 Quadratmetern und sind seitdem nicht wesentlich gewachsen.

Die Verbände kritisierten, es werde zu wenig und zu teuer gebaut. Notwendig seien etwa deutlich mehr neue Sozialwohnungen. 80.000 müssten pro Jahr entstehen, dreimal so viele wie zuletzt. Um den Mietanstieg zu bremsen, müsse außerdem dichter gebaut werden. (dar/dpa)

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