Viele Straßenhunde in Thailand leiden unter Krankheiten und körperlichen Beeinträchtigungen. Eine Hilfsorganisation stattet gehbehinderte Streuner mit Rollstühlen aus und kümmert sich um sie.
Thailand zählt zu den Ländern mit den meisten streunenden Hunden weltweit. Allein in der Hauptstadt Bangkok sollen es über 600.000 sein. Die Bedingungen für die Tiere sind lebensgefährlich, oft leiden sie unter gesundheitlichen Problemen und sind teilweise willkürlicher Gewalt ausgesetzt. Und die Situation wird kaum besser: Jedes Jahr werden in Thailand Millionen Vierbeiner in das Leben als Straßenhund geboren.
Viele Hilfsorganisationen versuchen alles, um den Tieren zu helfen. Dazu zählt auch "The Man That Rescues Dogs" (TMTRD), eine gemeinnützige Organisation, die sich eine Autostunde von Bangkok entfernt im Osten des Landes um insgesamt 1.100 Streuner kümmert. Besonders bemerkenswert: Darunter sind 36 Hunde im Rollstuhl.
Gründer Baines kümmerte sich zunächst alleine um Hunde
Michael J. Baines, Gründer der Organisation, erzählte dem Online-Portal "Petbook", wie er zum praktischen Tierschutz kam. "Ich lebe seit 2002 in Thailand, doch erst 2011 habe ich damit begonnen, Hunde zu retten. In der Zeit von 2011 bis 2016 habe ich alleine, ohne Unterstützung gearbeitet", erinnerte sich Baines.
"In den ersten fünf Jahren habe ich mich auf 80 bis 100 Straßenhunde konzentriert. Immer mal wieder habe ich Hunde gerettet, die verletzt worden waren. Da ich für diese Hunde niemanden finden konnte, der sie aufnehmen wollte, hatte ich zu einem Zeitpunkt sogar 17 eigene Hunde", sagte der Gründer. In der Zeit seit der Gründung ist die Organisation gewachsen, Baines beschäftigt nun mehrere Angestellte, die sich um die Rettung und die Pflege der Streuner kümmern. Dazu zählen auch die 36 gehbehinderten Hunde.
Hunde mit Rollstuhl schwer zu vermitteln
Die beeinträchtigten Fellnasen haben unterschiedlich starke Lähmungen, die meist ihre Hinterbeine betreffen. Dank der durch "TMTRD" bereitgestellten Rollstühle können sie sich aber trotzdem fortbewegen. Täglich startet ein großer Spaziergang um sechs Uhr morgens. In mehreren Instagram-Videos ist zu sehen, wie sehr die Hunde die "Ausfahrt" genießen. "Für die Hunde ist es nicht so schwierig, sich an den Rollstuhl zu gewöhnen und damit umgehen zu lernen", sagte Baines, betonte aber: "Natürlich kommt es dabei auch auf den Hund selbst an."
Wie bei allen Streunern, um die sich die Organisation kümmert, hoffen die Tierschützer von "TMTRD" auch für die gehbehinderten Hunde, dass sie adoptiert werden. Das gestaltet sich erfahrungsgemäß aber nicht so leicht. "Leider ist es sehr schwierig, für die Hunde mit Rollstuhl ein neues Zuhause zu finden. Das ist sehr traurig, denn es sind einfach fantastische Hunde", haderte Baines. © Deine Tierwelt
"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.