Einem jungen Schäferhund-Mischling drohte die Einschläferung, nachdem er am Flughafen in San Francisco zurückgelassen wurde. Doch die Fluggesellschaft kümmerte sich rührend um den kleinen Vierbeiner – ein Pilot gab ihm schließlich ein neues Zuhause. Das ist seine Geschichte.
Eine traurige Geschichte hat ein glückliches Ende gefunden. Ende August ließ ein Reisender seinen wenige Monate alten Welpen am Flughafen von San Francisco einfach zurück, weil es Probleme mit den Papieren für das Tier gegeben hatte. Vier Monate später hat der Schäferhund-Mix endlich eine neue Heimat gefunden – nachdem ihm zwischenzeitlich sogar die Einschläferung gedroht hatte.
Doch von vorne: Die Tortur des Welpen begann im Sommer, als ein Passagier aus China nicht die richtigen Unterlagen für die Einfuhr eines Tieres vorlegte. Das Zentrum für Krankheitskontrolle und Prävention (CDC) verweigerte dem Vierbeiner die Einreise in die USA, weil China auf der Liste der Länder mit hohem Tollwutrisiko steht. Statt sich um das Problem zu kümmern, ließ der Reisende den Welpen einfach zurück und reiste allein nach New York weiter.
Dem Welpen drohte der frühe Tod
Das CDC schlug der Fluggesellschaft United zwei Vorgehensweisen vor: Der Welpe könne entweder nach China zurückgeschickt werden oder am Flughafen für kurze Zeit in Quarantäne bleiben. Beide Möglichkeiten liefen auf den Tod des jungen Vierbeiners hinaus. "Die anfänglichen Optionen waren sehr düster", sagte Vincent Passafiume, Leiter des United-Kundendienstes, der "Washington Post". "Er würde nach seiner Rückkehr nach China eingeschläfert werden oder vor Ort eingeschläfert werden."
Passafiume und sein Team weigerten sich allerdings, das tragische Schicksal zu akzeptieren. Sie hatten den Welpen bereits Polaris getauft – wie die Business-Class der Fluggesellschaft. Ihr Ziel war es, Polaris am Leben zu halten. Die Mitarbeiter setzten sich beim CDC dafür ein, ihre Entscheidung zu revidieren. Die Behörde gewährte Polaris einen Aufschub, ordnete aber eine viermonatige Quarantäne an.
United-Mitarbeiter kümmern sich rührend um Polaris
Das Personal baute ihm ein provisorisches Zuhause in einem Flughafenbüro. Die Hundehöhle bot erstklassige Annehmlichkeiten wie ein Hundebett, Spielzeug, Leckerlis und "24/7-Babysitting". Ein engagiertes Team von Hundeeltern ging mit ihm spazieren, fütterte und unterhielt ihn. "Über 50 Mitarbeiter haben ihn besucht", berichtete Passafiume. "Er ist zu einer Berühmtheit am Flughafen geworden, ganz sicher."
Während Polaris seine Quarantäne absitzen musste, gelang es der Fluggesellschaft mithilfe der Tierschutzorganisation San Francisco SCPA eine Lösung zu finden. Der Schäferhund-Mix sollte ein neues Zuhause bekommen. Das SCPA erklärte sich bereit, die Adoption zu organisieren, United stellte aber eine Bedingung auf: Bewerben durften sich nur Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen, die sich in den zurückliegenden Monaten so rührend um Polaris gekümmert hatten.
Fluggesellschaft feiert Abschiedsparty für den Hund
35 Bewerbungen gingen ein, die Mitarbeiter des SCPA wählten die besten fünf aus und losten. Den Zuschlag erhielt United-Pilot William Dale. "Ich fand seine Geschichte unglaublich", sagte Dale. "Aber ich dachte ehrlich gesagt nicht, dass wir Glück haben würden." Mitte Dezember veranstaltete die Fluggesellschaft eine Abschiedsparty für den beliebten Vierbeiner, ehe Polaris rechtzeitig vor Weihnachten in sein neues Zuhause umziehen durfte.
"Ich hoffe nur, dass wir uns nur halb so gut um ihn kümmern können wie das United-Personal", sagte Dale, der den Hund zusammen mit seiner Familie adoptiert hat. "Ohne Frage hat das United-Team für dieses Tier mehr getan als nötig", sagte Lisa Feder, Leiterin der Abteilung Rettung und Tierschutz beim SPCA San Francisco, und ergänzte: "In der Welt des Tierschutzes gibt es ein Sprichwort: ‚Ein Hund wird die Welt nicht verändern, aber die Welt wird sich für einen Hund verändern.‘" © Deine Tierwelt
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