Die Kritik an der neuen Gebührenordnung für Tierärzte, kurz GOT, reißt nicht ab. Jetzt gibt es für die Kritiker einen ersten Erfolg: Politiker sprechen von einem "Nachbesserungsbedarf"…

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Seitdem die neue GOT in Kraft ist, erleben viele Pferdebesitzer einen Preisschock. Deshalb wurden gleich zwei Petitionen gestartet. Ziel: Eine Nachbesserung. Jetzt gibt es auf der politischen Ebene neue Entwicklungen. Der Bundestagsausschuss für Ernährung und Landwirtschaft hat sich mit dem Thema GOT beschäftigt. Und er kam zu dem Ergebnis, dass sich die Preise für tierärztliche Dienstleistungen extrem verteuert haben, seit die neue GOT im November 2022 in Kraft getreten ist.

Die im Ausschuss vertretenen Fraktionen stellten zudem fest, dass es Nachbesserungsbedarf an der Verordnung gebe. Sie empfahlen, dass sich die Bundesregierung sowie die Bundesländer mit dem Thema nochmals befassen sollen.

"Das ist ein erster wichtiger Schritt in die richtige Richtung und freut uns natürlich sehr! Wir hoffen jetzt, dass die Bundesregierung und Bundesländer beschließen, dass die GOT möglichst frühzeitig evaluiert wird", sagt Soenke Lauterbach, Generalsekretär der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN).

GOT – auch Tierärzte haben eine Petition

Für Wirbel sorgte der Grund für die Diskussion im Bundestagsausschuss. Sie kam nämlich auf Antrag der AfD-Fraktion, die GOT unverzüglich zurückzunehmen, zustande. Den Antrag lehnte der Ausschuss mit den Stimmen von SPD, Bündnis 90/Die Grünen, FDP und CDU/CSU ab. Und Soenke Lauterbach stellt klar, dass dieser Antrag nicht im Sinne der FN war und die AfD zu keinem Zeitpunkt in Gespräche einbezogen wurde:

"Die FN hat sich mit aller Kraft für die Pferdebesitzer eingesetzt. Es gab eine ganze Reihe von Gesprächen mit Vertretern aller demokratischen Parteien (SPD, Grüne, FDP, CDU) und mit der Bundestierärztekammer (BTK), dem Bundesverband praktizierender Tierärzte (bpt) und dem Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) – sogar persönlich mit Minister Cem Özdemir sowie mit seinen beiden Staatssekretärinnen, Dr. Ophelia Nick und Silvia Bender, nicht aber mit der AfD."

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Ärger gibt es auch mit Tierärzten. Nachdem die FN die Petition "GOT – so nicht!" gestartet hat, startete auch Tierärztin Anna Weber eine Petition: "FN – so nicht!" Sie fordert: Die "Hetzjagd auf Tierärzte" – insbesondere Pferdetierärzte – durch Organisationen wie die Deutsche Reiterliche Vereinigung (FN) müsse aufhören. Mehr als 9.300 Unterschriften gab es bereits.  © Pferde.de

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