Kingston (dpa) - Der Tourismus ist für die Karibikinsel Jamaika der wichtigste Devisenbringer, aber die Zahl der Touristen aus Deutschland ist bisher überschaubar. Angesichts der Debatten um eine Jamaika-Koalition will die Tourismusbehörde jetzt mehr Deutsche auf die Insel locken.
"Für 2017 erwarten wir rund 30 000 Gäste und damit eine Steigerung von 50 Prozent", teilte die Behörde mit. Hilfreich sind demnach vor allem neue Flugverbindungen, zum Beispiel von Köln/Bonn nach Montego Bay. Das Ziel für das kommende Jahr seien rund 40 000 Gäste aus Deutschland. "Die Koalitionsgespräche bringen natürlich mehr Aufmerksamkeit und mediales Echo", sagte ein Sprecher, der auch die Werbung für Tourismus in Jamaika in Deutschland organisiert. Das für entspannte Lebensart und Reggae bekannte Land setzt in Kampagnen im Internet auf eine Art "Koalitionseffekt".
Dabei werden einige der Jamaika-Wortspielereien der Politiker auf die Schippe genommen, um für einen Besuch auf der Insel zu werben. Die geplante Koalition von CDU/CSU (schwarz), FDP (gelb) und Grünen (grün) wird wegen der farblichen Parallele zu den Landesfarben "Jamaika-Koalition" genannt. In Anspielung auf FDP-Chef
In Bezug auf Kanzlerin
2016 kamen insgesamt 2,18 Millionen Gäste nach Jamaika, vor allem aus den USA und Kanada. Hinzu kamen 1,65 Millionen Kreuzfahrtpassagiere, die kurz an Land gingen. Tourismusminister Edmund Bartlett verfolgt einen "5-5-5-Plan." In fünf Jahren fünf Millionen Touristen - und fünf Milliarden US-Dollar im Jahr damit verdienen, so lautet das Ziel. Die Zahl der Arbeitsplätze in dem Sektor soll auf 125 000 steigen.
Der Chefredakteur einer der wichtigsten Zeitungen, des "Jamaica Observer", sagte, das deutsche Thema Jamaika-Koalition sei im Land bisher kaum bekannt. Man sei von einem Leser darauf aufmerksam gemacht worden, sagte Vernon Davidson.
Anders als etwa in Deutschland sind Koalitionsregierungen auf der Karibikinsel unbekannt. Nach 18 Jahren Regierung unter Führung der Volkspartei regiert seit 2016 wieder die Labour Party mit Premier Andrew Holness. © dpa
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