Es wird ein Mammutprojekt, dessen Auswirkungen noch nicht wirklich absehbar sind: Die Bahn wird einige ihrer wichtigsten Strecken sanieren und dazu sperren. Dadurch wird mit Auswirkungen auf den bundesweiten Zugverkehr zu rechnen sein. Was Reisende beachten müssen, welche Strecken betroffen sind und wo Sie Informationen bekommen.

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Auf die Bahnreisenden kommen in den nächsten Jahren monatelange Vollsperrungen von ICE-Routen zu. Die Deutsche Bahn erneuert die 27 Jahre alten Schnellfahrstrecken Hannover-Würzburg und Mannheim-Stuttgart grundlegend, wie das Unternehmen am Montag in Berlin mitteilte.

Das Sanierungsprojekt behindert den bundesweiten Zugverkehr in Etappen bis ins Jahr 2023. Zahlreiche Fernzüge müssen umgeleitet werden, die Fahrzeiten zwischen den betroffenen Städten verlängern sich während der Bauarbeiten um 30 bis 45 Minuten.

Welche Strecken sind wann betroffen?

  • Hannover - Göttingen, Sperrung vom 11. Juni bis 14. Dezember
  • Mannheim – Stuttgart, Sperrung vom 10. April bis 31. Oktober 2020
  • Göttingen - Kassel, Sperrung von April bis Juli 2021
  • Fulda – Würzburg, Sperrung 2022 (noch in der Planung)
  • Kassel – Fulda, Sperrung 2023 (noch in der Planung)

Wo bekommen Reisende Informationen?

Die verlässlichsten Informationen können sich Reisende kurzfristig über die App und den DB Navigator holen, an den Bahnhöfen wird es auch Aushänge geben.

Auch die DB-Verkaufsstellen in den Bahnhöfen geben Auskunft. Dazu bietet die Bahn das kostenlose BahnBau-Telefon 0800 5 99 66 55 und im Internet gibt es unter www.deutschebahn.com/bauinfos Informationen.

Können Kunden mit Entschädigungen rechnen?

Inhaber von Zeitkarten und BahnCard-100-Kunden werden finanziell entschädigt. Für alle anderen Zugfahrende will die Bahn "die längere Reisezeit mit besonderen kleinen Aufmerksamkeiten" versüßen.

Warum sind die Bauarbeiten überhaupt notwendig?

Die Sanierungen sind ein Kraftakt und die Ausfälle werden umfangreich sein, doch laut Bahn ist eine normale Instandhaltung nicht mehr möglich. Die beiden ICE-Strecken seien seit ihrer Eröffnung 1991 im Dauerbetrieb.

Auf der 327 Kilometer langen Trasse zwischen Hannover und Würzburg fahren täglich 110 Fernzüge mit rund 42.000 Reisenden durch Niedersachsen, Hessen und Bayern, außerdem im Durchschnitt 26 Güterzüge.

Noch höher ist Belastung auf den 99 Kilometern von Mannheim nach Stuttgart: Dort verkehren jeden Tag 185 Fernzüge mit 66.000 Fahrgästen, hinzu kommen 24 Güterzüge. (dh/dpa)

Verwendete Quellen:

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