Die Corona-Pandemie beeinflusst auch die Urlaubspläne der Deutschen. Am Wochenende prognostiziert der ADAC für den Norden volle Autobahnen - insgesamt sei eine Prognose aber schwer zu treffen.

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In sechs Bundesländern haben zum Wochenende hin die Sommerferien begonnen. Das lässt zwar Schüler in Jubel ausbrechen, sorgt aber bei Autofahrern für Frust. Der ADAC erwartet volle Autobahnen.

Unter den Ferienländern sind Hamburg, Berlin, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern. In Schleswig-Holstein und Nordrhein-Westfalen ist am Freitag der letzte Schultag.

Wegen der Coronakrise machen in diesem Jahr allerdings mehr Deutsche als sonst Urlaub im eigenen Land. Statt Richtung Süden geht es für viele in den Norden. Das merken auch die Ferienorte an der Nord- und Ostsee. Sie berichten durchgängig von einer sehr guten Buchungslage.

Ferienorte an Nord- und Ostsee profitieren auch von Coronakrise

"Bei uns sind die Quartiere fast restlos ausgebucht. Die Vorbuchungen für den Sommer 2020 waren auch vor der Corona-Pandemie schon sehr gut, sodass nur noch wenige kurzfristige Reisende hinzugekommen sind", sagte die Pressesprecherin des Tourismus-Service Grömitz, Jaqueline Felsmann.

An der Nordseeküste sind die Betten ebenfalls zum großen Teil ausgebucht. "Wir hatten vermutlich den stärksten Juni der vergangenen Jahre, und in der kommenden Woche werden wir die 90-Prozent-Marke in Auslastung und Belegung hinter uns lassen", sagte Olaf Raffel vom Büsumer Tourismus Marketing Service TMS.

Um zu großes Gedränge an den Stränden zu verhindern, haben die Ostseebäder Scharbeutz, Sierksdorf, Neustadt, Pelzerhaken und Rettin eine Internetseite entwickelt, auf der sich Tagestouristen vorab über das Platzangebot an den Stränden informieren können. Das System werde spätestens Mitte Juli verfügbar sei, sagte der Geschäftsführer der Tourismus-Agentur Lübecker Bucht (TALB), André Rosinski.

ADAC: Stauprognose insgesamt schwierig

Auf den Straßen im Norden rechnet der ADAC am Wochenende mit vielen Staus. Betroffen sind nach Angaben des Automobilclubs vor allem die Straßen rund um Hamburg sowie die Autobahn 1 Richtung Fehmarn und die Autobahn 7 Richtung Norden.

An der Grenze zu Dänemark kann es nach Angaben des ADAC zu Wartezeiten kommen, da Einreisende nachweisen müssen, dass sie mindestens sechs Übernachtungen in dem Land gebucht haben. Insgesamt könnten die Autobahnen in diesem Jahr wohl so voll sein wie lange nicht, wie eine Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Civey ergeben hat.

Demnach wollen rund 70 der Befragten mit dem Auto verreisen, im Vorjahr waren es laut dem Deutschen Reiseverband 43 Prozent bei Reisen ab fünf Tagen. Von Civey liegen keine Daten aus dem Vorjahr vor.

"Statt der klassischen Nord-Süd-Strecken werden Autobahnen innerhalb des gesamten Landes und in alle Richtungen belastet werden", sagt eine ADAC-Sprecherin gegenüber dem "Spiegel". "Voraussichtlich sind nicht nur die Autobahnen gut gefüllt, sondern auch Nebenstrecken", prognostiziert sie.

Insgesamt gestalte sich eine Stauprognose aber schwierig, heißt es seitens des Automobilclubs. Der ADAC geht auch davon aus, dass einige Deutsche ganz auf den Urlaub in diesem Jahr verzichten. (msc/dpa)

Verwendete Quellen:

  • spiegel.de: "ADAC erwartet ungewöhnliche Stauschwerpunkte"
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