Wer die Bahn regelmäßig benutzt, der ist Kummer gewöhnt. Angesichts der Sanzierungspläne des Unternehmens gelobt Bahnchef Lutz Besserung. Doch bis die vollständig wirken, dürfte es noch dauern.
Der Chef der Deutschen Bahn, Richard Lutz, hat rasche Verbesserungen der notorischen Unzuverlässigkeit seines Unternehmens versprochen.
Die Probleme würden nun "sehr viel früher, sehr viel radikaler, fundamentaler und disruptiver" angegangen, sagte er der "Frankfurter Allgemeinen" vom Freitag. "Verbesserungen werden wir bereits nächstes Jahr sehen."
Der Vorstand der Bahn hatte am Mittwoch einen von Bundesverkehrsminister
Ganz ohne Haken sind diese Pläne allerdings nicht. Denn wie Lutz auch eingestand, werden sich die Fahrgäste voraussichtlich noch Jahre nur eingeschränkt auf die Fahrpläne der Bahn verlassen können.
Personalabbau bei der Bahn geplant
Um die Pünktlichkeit zu verbessern, sprach sich Lutz dafür aus, auf besonders belasteten Netzabschnitten den Fahrplan auszudünnen. "In den Knoten und auf den überlasteten Strecken wäre es sinnvoll, das Gesamtsystem zu entlasten", sagte er der "FAZ". Dafür müsse mit der Bundesnetzagentur zusammengearbeitet werden, weil diese die Streckenslots vergebe.
Insgesamt setzt der Bahnchef vor allem auf die Sanierung der vielerorts maroden Schieneninfrastruktur. Allerdings führen auch die Baustellen zu Problemen im Betrieb, die häufig auch nicht im Fahrplan abgebildet werden.
Bis 2027 soll aber auch der Fahrplan wieder verlässlicher werden. "Mit dem neuen, vertakteten Bausystem", das in den kommenden Jahren ausgerollt werde, würden die Baustellen dann in den Fahrplan "integriert", sagte Lutz.
Bundesverkehrsminister Wissing hatte neben mehr Pünktlichkeit vor allem auch eine gesteigerte Wirtschaftlichkeit des Bahnkonzerns etwa über Einsparungen beim Verwaltungspersonal des Konzerns gefordert.
Der Sanierungsplan sieht dementsprechend auch einen Personalabbau bis 2027 zunächst "prioritär in den Bereichen Verwaltung, Vertrieb und indirekt operativen Funktionen" vor. (afp/bearbeitet von thp)
"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.