Das Weihnachtsgeschäft naht. Seit heute bietet der Versandkonzern "Amazon" seine Produkte zu Tiefstpreisen an. Acht Tage läuft das Schnäppchenevent "Cyber Monday Week" in Deutschland. Beim Finale am "Cyber Monday" (30. November) ziehen weitere Händler mit. Was steckt hinter den Rabattaktionen? Kann man wirklich mehr als die Hälfte sparen? Und welche Fallen gibt es?

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Der "Cyber Monday" ist die Antwort von Online-Händlern auf den traditionellen "Black Friday", der wiederum ursprünglich von Offline-Händlern ins Leben gerufen wurde. An diesen Tagen vergeben die Händler Rabatte, um Käufer anzulocken und diese auf das Weihnachtsgeschäft einzustimmen.

Die beiden Aktionen kommen ursprünglich aus den USA und finden stets um den amerikanischen Feiertag Thanksgiving herum statt.

2006 bot der iPhone-Hersteller "Apple" seine "Black Friday-Produkte erstmals auch in Deutschland an. Vier Jahre später machte es ihm der Online-Händler "Amazon" mit dem "Cyber Montag" nach.

Beide Rabatttage sind hierzulande vor allem online verbreitet. Mittlerweile kennt fast jeder zweite Deutsche die Aktionstage. Jeder zehnte zückt selbst das Portemonnaie. Das ergab eine Umfrage unter 1.000 deutschen Verbrauchern von "deals.com" in Zusammenarbeit mit dem Marktforschungsinstitut Goldmedia.

Rund 200 Händler machen mit

Von Reiseveranstaltern wie "TUI", "alltours" und "Post Reisen" über Fashion-Stores wie "Urban Outfitters" und "Zalando" bis hin zu Technikkonzernen wie "Samsung" und "Microsoft". Am kommenden Freitag, dem "Black Friday", bieten über 160 Online-Shops nach eigenen Angaben großzügige Rabatte auf ihr Sortiment.

Auch beim "Cyber Monday" verkaufen rund 37 Händler ihre Produkte stark reduziert. Neben den Versandkonzernen "Amazon" und "Ebay" beteiligen sich unter anderem die Modefirmen "Adidas", "H&M" und "Otto" sowie die Elektronikanbieter "Saturn", "Cyberport" und "Conrad".

Bereits seit heute früh reduziert "Amazon" viele Produkte radikal. Acht Tage dauert die "Cyber Monday Week". Ob Schuhe, Flat-TV oder Kinderspielzeug: Täglich von neun bis 23 Uhr wirbt das Unternehmen mit Schnäppchen von bis zu 75 Prozent. Alle zehn Minuten erscheinen neue Angebote. Die Stückzahlen der Produkte sind begrenzt und meist innerhalb kürzester Zeit ausverkauft.

Rabatt-Falle

Doch wer zuschlägt, sollte genau hinschauen und nachrechnen. Verbraucherschützer aus Nordrhein-Westfalen warnen nach Angaben der Nachrichtenseite "stern.de" vor Amazons "aufgeblasenen Rabatten".

Wie auch in den vergangenen Jahren beruhe der Preisnachlass stets auf einem Vergleich mit den unverbindlichen Preisempfehlungen der Hersteller (UVP). Der UVP entspricht nicht immer den regulären Kaufpreisen, die oftmals günstiger angeboten werden.

Ein Beispiel: Die Kopfhörer des Herstellers "Sennheiser" bewirbt Amazon mit 99 statt 199 Euro. Regulär wird das Produkt bereits für 144 Euro verkauft. Der Käufer spart also lediglich 31 Prozent.

Dennoch lässt sich das ein oder andere Schnäppchen machen. In welchen Bereichen die Preise auch in diesem Jahr besonders tief fallen, lässt eine Untersuchung der "Computer Bild" in Zusammenarbeit mit dem Statistik-Portal "Statista" aus dem Vorjahr erahnen.

So konnten Käufer im letzten Jahr bei der Smartwatch durchschnittlich mit einem Viertel Preiserlass am meisten sparen. Auch bei Kaffee-Kapselmaschinen und PlayStation-4-Spielen konnten Sparfüchse rund ein Fünftel der UVP behalten. Bei Tablets, Smartphones und LED-Fernseher sparten sie vergleichsweise wenig: nur um die 12 Prozent.

Schneller sein

Amazon bietet seinen Prime-Abonnenten einen Vorteil: Sie können 30 Minuten früher auf alle Blitzangebote zugreifen. Aus diesem Grund empfiehlt das Technikportal "chip.de" testweise ein Amazon-Prime-Abonnent abzuschließen. Die Mitgliedschaft kann am Ende der Cyber Week" ganz einfach wieder beendet werden.

Von den Rabatten profitieren besonders die Händler. Die Prognosen sind enorm: Rund 700 Millionen Euro Umsatz winken den deutschen Händlern allein am Freitag und Montag. Das ergab eine Studie des Unternehmens "RetailMeNot", dem weltweit größtem Marktplatz für digitale Angebote und Betreiber von "deals.com".

In Großbritannien und den USA sind die Rabatttage mittlerweile mit mehreren Milliarden ein absolutes Spitzenumsatzgeschäft.

Schwarze Schafe und Betrügereien

Die Rabattschlacht ist auch für schwarze Schafe am Markt ein willkommenes Fressen.

Die US-Bundespolizeibehörde FBI warnte in den letzten Jahren wiederholt vor Internet-Betrügern. Besonders bei Angeboten, die nach "zu schön um wahr zu sein" klingen, ist Vorsicht geboten. Auch Pishing-Mails, in denen mit falschen Rabattcodes geworben wird, sind ein bevorzugtes Lockmittel der Kriminellen. Mit solchen Tricks versuchen Täter, an persönliche Daten der Opfer wie der Kreditkartennummer zu gelangen.

Wie man sich vor Betrügern im Internet schützen kann, zeigt zum Beispiel die Verbraucherzentrale Niedersachen. Auf ihrer Webseite rät sie Käufern, die Anbieter auf folgende Fragen zu prüfen. Werden mehrere Zahlungsarten zu Auswahl gestellt? Sind Impressum, AGB und eine Widerrufsbelehrung auf den Shop-Seiten vorhanden? Trägt der Shop ein bekanntes Gütesiegel, etwa von "Trusted Shops" oder dem "EHI"?

Sollte Sie diese Tipps berücksichtigen, dürfen auch nichts mehr schief gehen ...

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