Der US-Elektroautobauer Tesla darf seine einzige Autofabrik in Europa ausbauen, um die Produktionskapazität zu erhöhen. Das Brandenburger Landesamt für Umwelt gab dafür nach Angaben des Umweltministeriums grünes Licht. Damit kann Tesla vorzeitig mit ersten Baumaßnahmen in Grünheide bei Berlin beginnen.
Dabei geht es um einen Ausbau der Produktion auf dem bestehenden Werksgelände ohne das Roden von Wald, nicht um die von Protesten begleitete geplante Erweiterung des Geländes zum Bau eines Güterbahnhofs. Tesla will die vorgesehene Produktion von 500.000 Autos in Grünheide bei Berlin auf eine Million Autos im Jahr verdoppeln, zuletzt waren hochgerechnet rund 300.000 Autos erreicht.
Das US-Unternehmen von
Umweltverbände sind skeptisch
Umweltschützer und Anwohner haben große Bedenken gegen den Produktionsausbau und die Erweiterung, weil das Werk teils im Wasserschutzgebiet liegt. Der Autobauer will eine weitere große Halle errichten und bestehende Produktionsanlagen optimieren. Auch die Kapazität der Batteriespeicherproduktion soll steigen.
Beim vorzeitigen Baubeginn geht es laut Ministerium zunächst um eine Logistikfläche für Neuwagen, einschließlich Untergrundleitungen sowie den Bau von Treppenhäusern am Presswerk und von Solaranlagen auf Dächern. Kanzler Olaf Scholz (SPD) unterstützt den geplanten Ausbau. Im März hatten bisher unbekannte Täter einen Anschlag auf die Stromversorgung von Tesla verübt.
Proteste gegen Tesla halten seit Monaten an
In diesem Jahr nahmen die Proteste gegen Tesla zu. Seit Ende Februar campieren Umweltaktivisten im Wald nahe dem Werksgelände. Sie protestieren gegen eine geplante Erweiterung des Fabrikgeländes zum Bau eines Güterbahnhofs und von Logistikflächen. Dafür soll Wald gerodet werden. Wegen eines ablehnenden Bürgervotums wurde zuletzt der Bebauungsplan geändert, damit weniger Wald gerodet werden muss. Im Mai versuchten Umweltaktivisten bei Protesttagen, das Tesla-Gelände zu stürmen. Es kam zu Ausschreitungen und auch Zusammenstößen mit der Polizei. (mss/dpa)
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