X und San Francisco gehen wohl bald getrennte Wege. Elon Musk will die Firmenzentrale langfristig aus der kalifornischen Stadt abziehen und nach Texas verlagern.

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Elon Musks Online-Plattform X zieht laut Medienberichten aus dem Hauptquartier des Vorgängerdienstes Twitter in San Francisco aus. X-Chefin Linda Yaccarino habe die Aufgabe des Gebäudes in einer E-Mail an die Mitarbeiter angekündigt, schrieb unter anderem der Finanzdienst Bloomberg. Von X gab es keine Reaktion zu den Berichten.

Die Mitarbeiter sollen demnach in Büros im Silicon Valley umziehen – nach Palo Alto und San Jose. Musk hatte den Kurznachrichtendienst Twitter im Oktober 2022 für rund 44 Milliarden Dollar gekauft und später in X umbenannt. Die Plattform blieb in dem Twitter-Gebäude an der Market Street. Twitter war 2006 in San Francisco an den Start gegangen.

Elon Musks X droht hohe Geldstrafe

Die EU-Kommission knöpft sich wieder ein großes US-Unternehmen vor. Die Plattform X verstößt in mehreren Bereichen gegen EU-Recht, sagt die Behörde. Damit droht dem sozialen Netzwerk eine hohe Strafe.

Musks Beziehung zu San Francisco ist problematisch

Schon die Ankündigung, den Hauptsitz nach Austin in Texas zu verlegen, verband Musk im Juli mit einem Seitenhieb gegen San Francisco, das vor allem in konservativen politischen Kreisen im Niedergang gesehen wird. Die Gegend rund um das Hauptquartier, auch genannt Downtown Mid-Market, gilt schon länger als Problemviertel. Viele Leerstände und Obdachlose zieren das Stadtbild.

Er habe genug davon gehabt, sich vor "Banden gewalttätiger Drogenabhängiger" wegzuducken, nur um ins Gebäude zu kommen, schrieb Musk bei X. Der Tech-Milliardär wird stets von mehreren Leibwächtern begleitet und musste nur ein paar Meter zwischen Auto und dem Gebäudeeingang in einem Innenhof gehen.

Aber auch die Steuern scheinen Musk in San Francisco zu stören, so schreibt es die "Washington Post". Ebenfalls kommt der konservative Musk nicht mit den progressiven Politikern der Stadt klar, heißt es weiter. Ein Gesetz zum Schutz von Kindern aus LGBTQ+-Beziehungen soll dem Multimilliardär auch sauer aufgestoßen sein. Er selbst hatte erst kürzlich in einem Interview gesagt, dass sein Transgender-Sohn für ihn gestorben sei.

Der Weggang von X scheint der finale Todesstoß für San Francisco als einstige Tech-Hauptstadt zu sein. Jedoch sagt Ted Egan, Wirtschaftsexperte aus San Francisco, der Post, dass X schon lange nicht mehr den Einfluss auf die Gegend hat, wie es früher noch als Twitter der Fall war. "Es schmerzt immer, wenn ein Unternehmen die Stadt verlässt. Aber X ist jetzt eine viel kleinere Firma als früher und ihre Zukunft ist ungewiss. Man muss nach vorne schauen." Egan spielt darauf an, dass Musk nach der Übernahme von Twitter einen Kahlschlag in der Belegschaft vollzogen hat. Insider gehen davon aus, dass nur noch 120 Mitarbeiter in San Francisco tätig sind.

Verwendete Quellen

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