• Die Lufthansa trennt sich von ihrer Beteiligung an einem russischen Caterer.
  • Hintergrund des Schritts sind Recherchen eines ZDF-Teams.
  • Zuvor hatte das Luftfahrtunternehmen behauptet, Sanktionen der EU gegen Russland nicht zu unterlaufen.

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Die Lufthansa trennt sich nach ZDF-Angaben von ihrer bisherigen Minderheitsbeteiligung an dem russischen Airline-Caterer Aeromar. Wie der Sender am Mittwoch mitteilte, ist dies eine Reaktion des Konzerns auf Recherchen der ZDF-Sendung "frontal" zu Geschäften von Lufthansa in Russland. Die Sendung war am Dienstag ausgestrahlt worden.

Demnach hielt die Lufthansa bis zuletzt über ihre Tochterfirma LSG 49 Prozent an Aeromar - die restlichen Firmenanteile liegen bei der staatlichen russischen Fluggesellschaft Aeroflot. Aeromar betreibt laut Bericht in Russland mehrere Standorte mit Großküchen zur Versorgung von Aeroflot- und anderen Passagieren. 2014 eröffnete der Caterer demnach auch einen Standort auf der annektierten Halbinsel Krim.

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Dem ZDF gegenüber hatte die Lufthansa zunächst erklärt, nicht gegen EU-Sanktionen zu verstoßen. Wenige Stunden nach Veröffentlichung der Recherchen habe sich aber ein Lufthansa-Sprecher gemeldet, berichtete der Sender. Er kündigte demnach an, dass die Lufthansa ihre Beteiligung an der Firma Aeromar verkaufen werde. Ein Grund seien die ZDF-Recherchen. (AFP/hau)

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