Die Geschichte des Hörfunks ist mehr als hundert Jahre alt. Während jüngere Technologien wie Tonband und CD kaum noch genutzt werden, halten dem Radio viele Menschen bis heute die Treue. Dabei gibt es in der Geschichte des Rundfunks einige Kuriositäten, die Sie vielleicht noch nicht kannten.

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Erste Sendung übertrug den Namen "Heinrich Hertz"

Der Physiker Alexander Popow stellte am 7. Mai 1895 erstmals den technischen Aufbau einer Rundfunkübertragung an der Universität von Sankt Petersburg vor. Am 24. März 1896 führte er diese in der Praxis vor. Er übermittelte die Worte "Heinrich Hertz" – den Namen des Entdeckers elektromagnetischer Wellen – an eine Empfangsstation in 250 Metern Entfernung.

Die Erfindung des Radios wird jedoch häufig Guglielmo Marconi zugeschrieben, weil dieser die gleiche Versuchsanordnung wie die von Popow im Juni 1896 patentieren ließ und für die Weiterentwicklung der Technik zusammen mit Ferdinand Braun den Nobelpreis erhielt. Später trug auch der Ost-West-Konflikt dazu bei, dass die Errungenschaften des Russen Popow in Vergessenheit gerieten.

Hören Aliens Radio?

Wenn wir jemals Kontakt zu intelligenten Lebensformen außerhalb der Erde aufnehmen, dann wahrscheinlich über ein Radiosignal. Die Funkwellen breiten sich mit Lichtgeschwindigkeit aus und strahlen auch ins Weltall.

In jedem Jahr, das ein Signal unterwegs ist, entfernt es sich ein Lichtjahr von der Erde. Das Signal einer 80 Jahre alten Radiosendung ist inzwischen zwar deutlich schwächer, könnte theoretisch aber noch immer beim rund 80 Lichtjahre entfernten Stern Regulus empfangen werden.

Die unaufhaltsame Ausbreitung der Radiowellen

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Panik durch "Krieg der Welten" nur ein Mythos

Die Radioübertragung einer geschickt umgesetzten Hörspiel-Variante des Science-Fiktion-Romans "Krieg der Welten" von H. G. Wells soll eine Massenpanik in den USA ausgelöst haben, weil die Zuhörer den darin geschilderten Angriff durch Marsianer für real hielten. Dieser Mythos hält sich auch heute noch hartnäckig. Tatsächlich war die vermeintliche Hysterie eine Erfindung der Tagespresse. Das zeigt die jüngere Forschung.

Demnach habe nur ein geringer Teil der US-Bevölkerung die Sendung überhaupt gehört. Von einer landesweiten Massenpanik, wie es in der zeitgenössischen Boulevardpresse beschrieben wurde, könne allein deshalb schon nicht die Rede sein.

Unter den Zuhörern habe es tatsächlich einige wenige gegeben, die irritiert waren. Dem Sender CBS zufolge sei die Zahl der Anrufer während der Sendung höher gewesen als üblich. Belege für Suizide und Menschen, die angeblich mit einem Schock behandelt wurden, sind nicht zu finden. Manche vermuten vielmehr einen Versuch der Presse, das junge Konkurrenzmedium Radio als gefährlich zu brandmarken.

The Police übertrumpfen die Beatles

Die Betreiber der Musikdatenbank DMDB haben sich die Mühe gemacht, die Angaben zahlreicher Musikunternehmen zusammenzuführen, um die weltweit am häufigsten im Radio gespielten Lieder zu ermitteln. Der Untersuchung zufolge wurde "Every Breath You Take" von The Police elf Millionen Mal über den Äther geschickt und ist damit unangefochtener Spitzenreiter. "Yesterday" von den Beatles kommt demnach nur auf neun Millionen Übertragungen.

Ein Gedenktag fürs Radio

Am 13. Februar wird rund um den Erdball der Welttag des Radios begangen. Die Generalkonferenz der Unesco rief den Gedenktag in Erinnerung an die Gründung des United Nations Radio am 13. Februar 1946 aus. Erstmals fand er 2012 statt. Der Gedenktag soll an die Bedeutung des Radios erinnern. Ohne das Medium würde weltweit sehr vielen Menschen der Zugang zu wichtigen Informationen verwehrt. (ada)

Korrektur: Im fünften Absatz wurde die Angabe zu Gestirnen korrigiert, die sich im Abstand von ungefähr 80 Lichtjahren von der Erde befinden. Danke für die Leser-Hinweise.
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