Nach dem Diebstahl einer 100-Kilo-Goldmünze aus einem Museum in Berlin rätselt die ganze Welt: Wer steckt dahinter? Auch wenn der Raub schier unmöglich scheint, die Geschichte zeigt, dass es Diebe gerne spektakulär und vor allem ausgefallen lieben. Das sind fünf der unglaublichsten Diebstähle der Geschichte.
Dieser Dieb bestahl General George Washington
John Brown war ein Gegner der Sklaverei der sich nicht nur traute einen Sklavenaufstand zu provozieren, sondern auch noch den amerikanischen Staat bestahl.
Vor dem Bürgerkrieg beinhaltete das Arsenallager der Vereinigten Staaten eine Unmenge an Waffen und Munition. Gleichzeitig wurden dort auch die persönlichen Pistolen und das Schwert von General George Washington aufbewahrt.
Brown nutzte den Sklavenaufstand bei Harper's Ferry 1859 um in das Lager einzubrechen. Das Hauptziel waren Washingtons Waffen und die Sklaven seines Urgroßneffen Lewis Washington. Als Absicherung nahm er aber dann auch gleich noch den Urgroßneffen des Generals selbst als Geisel.
Kurze Zeit später wurde Brown gefasst und getötet. Heute sagt man, er habe den Bürgerkrieg eigenhändig angezettelt.
Auch die weltberühmte Mona Lisa blieb nicht verschont
Die Mona Lisa von Leonardo da Vinci ist wohl das bekannteste Gemälde, das Besucher des Louvre in Paris bewundern können.
Nachdem er schon einen Monat für das Museum gearbeitet hatte, sah der Italiener Vincenzo Peruggia das Gemälde zum ersten Mal. Sofort war er der Meinung, dass die Mona Lisa in seine Heimat, nach Italien, gehörte und begann einen Plan zu schmieden. Drei weitere Wochen arbeitete er weiter im Louvre und beobachtete dabei ganz genau, wie sich die Wachen verhielten.
So fand er heraus, dass das Museum montags für Reparaturen geschlossen blieb. Am 21. August 1911, nachdem er sich über Nacht im Keller versteckt hatte, nahm er die Mona Lisa kurzerhand mit.
Zwei Jahre lang konnten die Behörden weder ihn noch das Gemälde finden. Bis er versuchte, die Mona Lisa an eine Galerie in Florenz zu verkaufen.
Der Dieb landete im Gefängnis, saß aber nur eine kurze Strafe ab, weil die Richter den patriotischen Hintergrund der Tat würdigten.
Der charmante Juwelendieb
Mehr als die Hälfte aller Diamanten der Welt legt irgendwann einen Stopp in Belgien ein. Die ABN AMRO Bank in Antwerpen war mit einem der weltbesten und teuersten Sicherheitssysteme ausgestattet.
Carlos Hector Flomenbaum gab sich als ein Diamantenhändler aus. Diese wurden von der Bank mit einer Schlüsselkarte ausgestattet, damit sie Tag und Nacht auf ihre Ware zugreifen konnten. Flomenbaum war immer freundlich zu den Angestellten, brachte ihnen Schokolade und Geschenke mit und bemühte sich stets aufzufallen.
So schaffte er es, das Vertrauen des Personals zu gewinnen. So wusste er genau, wo sich welche Diamanten befanden. Das Sicherheitssystem konnte ihn nicht aufhalten. Schließlich hatte er ja einen Schlüssel.
2007 verschwand Flomenbaum dann spurlos und mit ihm Diamanten mit einem Gesamtgewicht von 120.000 Karat. Das ist ein Wert von rund 21 Millionen Euro. Später fanden die Behörden heraus, dass der Dieb gar nicht Flomenbaum hieß. Den Reisepass hatte er von einem niederländischen Touristen in Israel gestohlen.
Für den Diebstahl des Empire State Buildings brauchten sie nur 90 Minuten
Es ist wahrscheinlich der verrückteste Diebstahl aller Zeiten: 2008 stahl die New Yorker Zeitung "The New York Daily News" das gesamte Empire State Building.
Natürlich wurde der Wolkenkratzer dabei nicht wirklich bewegt. Die Journalisten fälschten dazu die Papiere, die das Gebäude als Eigentum der Stadt ausschrieben und fügten einen Transfer an die "Nelots Properties LLC" Firma hinzu. "Nelots" rückwärts gelesen heißt "stolen", also gestohlen.
Bei der Aktion sollte darauf aufmerksam gemacht werden, wie einfach es in New York war, sich fremden Besitz anzueignen. Und tatsächlich: Nur 90 Minuten später erhielten die Journalisten ihre Papiere wieder, die von den Beamten einfach so abgestempelt wurden.
Natürlich gab die Daily News das Gebäude wieder zurück - aber erst, nachdem die ganze Stadt die Geschichte auf der Titelseite gelesen hatte.
Manager verübte einen Bankraub und wurde nicht einmal bestraft
Der Manager John Thomas Forrester aus Queensland in Australien raubte im April 2009 seine eigene Bank aus. Hinterher erzählte er der Polizei eine Geschichte, die so überzeugend war, dass er nur zwei Jahre später als unschuldig erklärt wurde.
Nach eigenen Angaben war er auf dem Weg zur Arbeit, als er von irischen Anarchisten überfallen wurde. Die Anarchisten stachen ihm eine Nadel mit Gift in den Nacken und sagten, er würde erst das Gegengift erhalten, wenn er die Bank ausrauben würde.
Forrester packte rund 40.000 australische Dollar in einen Rucksack und lieferte diesen am angeblichen Übergabeort ab.
Die Polizei ordnete einen Bluttest an. So wollte man überprüfen, ob der Manager wirklich vergiftet wurde. Ein eindeutiges Ergebnis kam dabei aber nicht heraus. Der einzige Beweis für die Geschichte war der Nadelstich an Forresters Nacken.
Die Meinungen der Anwälte und Richter teilten sich. 2011 schließlich wurde der Manager als unschuldig erklärt. Das Geld hat die Polizei bislang nicht gefunden.
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