Die eigentlich in Deutschland derzeit nicht vorkommende Blauzungenkrankheit ist bei einem Schaf in Nordrhein-Westfalen nachgewiesen worden. Bei einer Herde im Kreis Kleve habe sich der Verdacht auf die Tierseuche bestätigt, teilte das nordrhein-westfälische Landwirtschaftsministerium am Freitag in Düsseldorf mit. Die anderen Tiere an diesem Standort zeigen demnach keine Anzeichen für die Erkrankung.

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Das Ministerium berief sich auf eine Bestätigung des Bundesforschungsinstituts für Tiergesundheit (Friedrich-Loeffler-Institut; FLI). Für Menschen ist der Erreger der Blauzungenkrankheit, der hauptsächlich Schafe und Rinder befällt, nicht gefährlich.

Der Bestand im betroffenen Betrieb in Kleve wurde von den Behörden gesperrt. Demnach dürfen keine Tiere in andere Betriebe transportiert werden. NRW verliert nach dem Fund nach zwei Jahren ohne Fälle von Blauzungenkrankheit den sogenannten Freiheitsstatus. Als Folge müssen die Tierhalter laut Mitteilung mit Einschränkungen beim Handel mit Rindern, Schafen, Ziegen und anderen Wiederkäuern rechnen.

Tierhalter, die bei ihren Tieren Symptome der Blauzungenkrankheit beobachten, werden dringend aufgerufen, ihren Tierarzt oder das Veterinäramt zu kontaktieren. In Deutschland erfolgte den Angaben des NRW-Ministeriums zufolge zuletzt im Februar 2021 ein Nachweis einer Infektion mit der Blauzungenkrankheit. Deutschland sei erst im Juni 2023 von der EU-Kommission wieder als seuchenfrei in Bezug auf die Blauzungenkrankheit anerkannt worden, hieß es dazu weiter.

Bei der Blauzungenkrankheit handelt es sich um eine Virus-Erkrankung bei Wiederkäuern, die über kleine, blutsaugende Mücken weitergegeben wird. Erkrankte Schafe können unter anderem Fieber bekommen, die Krankheit kann auch tödlich verlaufen. Manchmal ist auch eine Blaufärbung der Zunge bei Schafen zu sehen.  © dpa

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