Je wärmer das Frühlingswetter, desto mehr wird im Bundestag gearbeitet. Das gilt jedenfalls für die drei Bienenvölker, die im Berliner Regierungsviertel schon eifrig auf Blütensuche sind.
"In Städten gibt es viele Bäume, der Tiergarten hat Kastanien, Lindenbäume und Obstbäume", sagt Oliver Krischer, der Bienen-Vater des Parlaments und Vizechef der Bundestagsfraktion der Grünen. "Der Honig schmeckt absolut lecker."
20 bis 30 Kilo Honig pro Bienenvolk werden im Bundestag pro Jahr "geerntet" und teils verkauft, teils verschenkt. Vor zwei Jahren siedelte Bärbel Höhn von den Grünen die ersten Bienen dort an. Krischer hat die Tiere von ihr übernommen, als Höhn aus dem Parlament ausschied. Es sei auch eine Erinnerung an das Insektensterben, sagt er - auch im Bundestag brauche es mehr Natur.
Dass die Bienen auch die Politik beschäftigen und es sogar in den Koalitionsvertrag von CDU, CSU und SPD geschafft haben, findet Krischer richtig. Es werde aber noch nicht genug getan: "Wir brauchen eine giftfreie Landwirtschaft, die den Bienen und Insekten ihren Lebensraum lässt."
Mitte Juni soll das erste Mal Honig geschleudert werden, dann wieder im August. Beschwerden über gestochene Abgeordnete kamen bei den Grünen übrigens noch keine an, wie Krischer sagte. "Bienen sind absolut friedliche Tiere - wenn man sie nicht ärgert." © dpa
"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.