Alle paar Jahre wird in der Ostsee ein Mondfisch entdeckt. Die Überlebenschancen der Exoten sind schlecht. Sie fallen einem Irrtum zum Opfer.
Ein exotischer Mondfisch von einem halben Meter Durchmesser ist tot am Strand der Ostseeinsel Poel gefunden worden. Der runde Knochenfisch ist ein Irrgast in der Ostsee. Mondfische leben im Atlantik und auch im Mittelmeer.
Seit den 1980er Jahren würden alle zwei bis drei Jahre Exemplare tot gefunden oder lebendig in Fischernetzen in der Ostsee entdeckt, sagte der Leiter für Wissenschaft und Forschung im Meeresmuseum Stralsund, Timo Moritz, am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur. Zuvor hatte die "Schweriner Volkszeitung" über den Fund durch einen Spaziergänger kurz vor Weihnachten berichtet.
Nur wenig Mondfisch-Funde dokumentiert
Moritz hat 2018 für einen Fachartikel die Nachweise des Mondfisches (Mola mola) in der deutschen Ostsee analysiert. Demnach waren seit 1860 bis dahin 23 Funde dokumentiert. Bei den ältesten Funden standen Moritz meist nur Zeitungsberichte zur Verfügung. Die Hälfte der Fische sei bereits tot gewesen.
Gefunden wurden sie immer im November/Dezember, was mit dem Lebenszyklus der Jungfische zu tun habe, erklärte Moritz. Sie würden dann in Schwärmen an den Küsten entlangziehen. "Manche biegen falsch ab", sagte Moritz. Sie gelangen dann über den Ärmelkanal in die Nordsee und weiter in die Ostsee.
Bei den Funden habe es sich durchweg um Jungtiere von 45 bis 67 Zentimeter Länge gehandelt. Erwachsene Tiere könnten mehr als 2,5 Meter lang werden, andere Quellen sprechen sogar von mehr als drei Metern. Die frühere These, dass die Mondfische durch Salzwassereinbrüche in die Ostsee gespült wurden, konnte Moritz nicht belegen. Lange überleben könnten die Fische in der Ostsee offenbar nicht, wahrscheinlich wegen des niedrigen Salzgehaltes. © dpa
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