Leipzig (dpa) - Der frühe Vogel fängt nicht immer den Wurm. Bei den Rauchschwalben führt ein früher Bruttermin sogar zu weniger Nachwuchs.
Grund für diesen Rückgang sei höchstwahrscheinlich der Klimawandel, berichten Wissenschaftler des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung (UFZ), der Universität Leipzig und des Max-Planck-Instituts für evolutionäre Anthropologie in Leipzig.
Sie hatten 7256 Brutdaten der Frühlingsboten aus den Jahren 1997 bis 2010 in Ostdeutschland analysiert, wie das UFZ am Mittwoch in Leipzig mitteilte.
Demnach kehren die Vögel wegen geänderter großräumiger Wetterphänomene immer früher aus Afrika zurück und brüten auch zunehmend früher. Im Untersuchungszeitraum legten sie den Termin für die erste Brut um immerhin 6,5 Tage vor, wie aus der Studie weiter hervorgeht.
"Zwar sind die April-Temperaturen in den letzten Jahren gestiegen", sagte Annegret Grimm vom UFZ. Dafür sei es im Mai in den Brutgebieten aber kühler geworden, ausgerechnet dann, wenn die Schwalben-Eltern reichlich Insekten für die Küken bräuchten. Dieses Versorgungsproblem stecke wahrscheinlich hinter dem sinkenden Bruterfolg und könnte den Rückgang der europäischen Schwalbenbestände erklären, den Vogelschützer seit etwa 20 Jahren beobachten. Die wurde kürzlich im Fachjournal "Ecology and Evolution" veröffentlicht. © dpa
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