- In Deutschland gibt es immer mehr Sichtungen der Nosferatu-Spinne.
- Bis vor 20 Jahren lebte das giftige Tier vor allem im Mittelmeerraum.
- So gefährlich ist die Nosferatu-Spinne wirklich.
Ihre Netze sind nicht gern gesehen, meist ebenso wenig wie sie selbst: Für viele Menschen gehören Spinnen nicht zu den Lieblingstieren – und schon gar nicht in die Wohnung. Dabei sind die Achtbeiner echte Nützlinge und helfen gegen Ungeziefer. In Deutschland haben Experten nun eine Art identifiziert, die hierzulande eigentlich untypisch ist: Die Nosferatu-Spinne ist in Deutschland angekommen. Das muss man über Zoropsis spinimana wissen.
Wie sieht die Nosferatu-Spinne aus?
Die Nosferatu-Spinne gehört zu den sogenannten Echten Webspinnen und ist Teil der Familie der Kräuseljagdspinnen. Die Männchen werden zwischen ein bis zwei Zentimeter lang, die Weibchen können etwas größer werden. Ihren Namen verdankt die Spinne einem berühmten Charakter des Horror-Genres: Nosferatu ist eine Sagengestalt und vornehmlich bekannt durch die Filmvorbilder Max Schreck in "Nosferatu – Eine Symphonie des Grauens" und Klaus Kinski in "Nosferatu – Phantom der Nacht".
Die Zeichnung auf dem Rücken der Spinne lässt sich mit etwas Fantasie als Vampirkopf interpretieren. Der Hinterleib ist vorne gelb-weißlich, hinten grau gefärbt. Die langen Beine sind gelblich-grau gefärbt mit schwarzen Ringeln. Das Besondere: Dank ihrer Hafthaare an den Füßen kann die Nosferatu-Spinne sogar glatte Oberflächen hinaufklettern wie etwa Glasfenster.
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Ist der Biss der Spinne giftig?
Auch sonst ist das Tier seinem Namensgeber sehr ähnlich. Denn auch sie beißt und ist giftig, wie übrigens fast alle Spinnen. Doch ihre Beute ist weniger menschlich. Auf dem Speiseplan des Krabbeltieres stehen vor allem Kellerasseln, Insekten und andere Spinnen. Dabei jagt sie nicht etwa mit einem Netz, sie verfolgt ihre Beute und stößt blitzartig vor. Fäden spinnen kann sie aber trotzdem: Sie webt ihre Eier in einen Kokon und in ein großes Gespinst und bewacht es.
Fühlt sich das sonst scheue Tier in die Enge getrieben, kann es schon mal zubeißen. Solange keine Allergie vorliegt, wirkt das Gift auf Menschen ähnlich wie ein Wespenstich, schmerzt also, ist aber nicht lebensbedrohlich.
Wo kommt die Nosferatu-Spinne vor?
Deutschland ist eigentlich nicht "the place to be" für die Grusel-Spinne. Bis vor 20 Jahren lebte die Nosferatu-Spinne nur im Mittelmeerraum, heißt es auf der Seite des "Naturschutzbunds Deutschland" (Nabu). Mittlerweile hat sie es aber in Richtung Norden gezogen, bis nach Nordrhein-Westfalen. Wahrscheinlich reisen die Tiere regelmäßig als blinde Passagiere im Güterverkehr mit.
2005 wurde sie laut NABU erstmals in Freiburg nachgewiesen, inzwischen auch in Bremen, Sachsen und eben in Nordrhein-Westfalen. Vermutlich liegt diese Verlagerung mitunter auch am Klimawandel und den damit verbundenen milderen Wintern.
Spinnenfreunde können sich melden
Wer meint, eine Nosferatu-Spinne gesichtet zu haben, kann das mit einem entsprechenden Foto beim Nabu melden. Oder aber beim deutschen Spinnenatlas über ein Formular. © 1&1 Mail & Media/spot on news
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