Bunte Blumensträuße oder knallig rote Rosen sind beliebte Geschenke zum Valentinstag. Vielen dürfte nicht bewusst sein: Sie sind oft ziemlich klimaschädlich. Es gibt aber Alternativen.
Valentinstag steht vor der Tür. Für viele Menschen der perfekte Anlass, ihren Liebsten Blumen zu schenken. Nicht nur bei Blumenhändlern stapeln sich die Rosen. Auch in Supermärkten werden Schnittblumen passend zum Anlass angeboten. Doch es ist erst Februar - und noch viel zu kalt für den Anbau hierzulande. Woher kommen die Schnittblumen? Und wie nachhaltig sind sie?
Wie klimaschädlich sind Schnittblumen?
Schnittblumen im Winter - das ist nicht nachhaltig, wie Corinna Hölzel, Pestizid-Expertin des Bundes für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), sagt. "Der Valentinstag kommt immer ein halbes Jahr zu früh." Noch sei es zu kalt für den regionalen Anbau. Die Schnittblumen werden demnach oft per Flugzeug zulasten von Klima, Gewässern, Böden und Luft aus dem globalen Süden importiert.
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Aus welchen Regionen kommen Schnittblumen im Winter?
Rund 330 Millionen Rosen kommen jährlich aus Kenia, Sambia und Äthiopien nach Deutschland, wie der BUND mitteilt. Insgesamt importiert Deutschland jährlich 1,3 Milliarden Stück. Auch aus Südamerika werden Schnittblumen importiert, wie Hölzel sagt. Die Blumen werden in Transportflugzeugen nach Europa gebracht und dann mit Lkws zu den Händlern.
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Auch in Europa werden Schnittblumen - etwa Tulpen - in Gewächshäusern angebaut. Hierbei stelle sich die Frage, wie die Gewächshäuser beheizt werden, gibt Hölzel zu bedenken. Wenn dies mit fossiler Energie geschehe, sei die Klimabilanz schlechter als bei erneuerbaren Energien.
Welche Rolle spielen Pestizide?
"Es ist wirklich erschreckend, wenn man bedenkt, was in den Rosen steckt", sagt Hölzel. Bei der Produktion in afrikanischen Ländern werden demnach teils Pestizide eingesetzt, die in der EU längst verboten sind. Rückstände seien etwa in Rosen zu finden.
Gerade importierte Blumen können mit Substanzen belastet sei, die der menschlichen Gesundheit schaden, wie Hölzel sagt. Vor allem für die Arbeiterinnen und Arbeiter auf den Plantagen bedeute die Verwendung gesundheitliche Risiken.
Die Produktion von Pestiziden ist zudem energieaufwendig, was die Klimabilanz von Schnittblumen weiter verschlechtert.
Worauf sollte man beim Kauf von Schnittblumen achten?
Grundsätzlich solle man vor allem regional und saisonal Blumen kaufen, empfiehlt Wolfdietrich Peiker von der Klimaschutz-Organisation Atmosfair. "Es ist besser, im Winter Blumen zu verschenken, die zu dieser Zeit ohne zusätzlichen Energiebedarf in Mitteleuropa blühen, wie beispielsweise Christrosen oder Lenzrosen." Auch Frühblüher wie Krokusse oder Hyazinthen sowie Zweige von Kirsche oder Forsythie können eine Alternative sein.
Wenn es unbedingt Schnittblumen aus Übersee sein sollen, kennzeichnen Fairtrade-Siegel Blumen, die nach sozialen und ökologischen Standards gezüchtet wurden. Bio-Siegel können zeigen, ob Blumen aus kontrollierter biologischer Landwirtschaft kommen. Auch auf das Slowflower-Siegel könne man beim Kauf achten, sagt Hölzel. Die Slowflower-Bewegung setze konsequent auf Regionalität und Nachhaltigkeit beim Anbau. (dpa/cze)
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