Im oberen Vogtland bebt die Erde. Im Mai verzeichneten die Seismographen über 1.000 Beben, die zum Teil auch für die Bevölkerung spürbar waren. Seit 30 Jahren beobachten Forscher in der Region eine wachsende Intensität und glauben: Hier erwacht ein Vulkan.

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Bohrungen sollen Klarheit bringen. Nachdem erst im Frühjahr wieder über 1.000 kleinere Erdbeben verzeichnet wurden - die Wissenschaft nennt das "Schwarmbeben"- wollen Forscher die Region genauer unter die Lupe nehmen, wie die Freie Presse berichtet. Auch die Bevölkerung konnte demnach etwa 100 der Beben spüren.

"Wir glauben, dass wir einen erwachenden Vulkan beobachten", sagte Erdbebenforscher Torsten Dahm gegenüber der Zeitung. Laut dem Experten könnte sich unter dem Egerbecken ein Magma-Reservoir füllen.

Diese Art von Erdbebenschwärmen hätten in der Vergangenheit zugenommen und das ohne aktiven Vulkanismus. Das machte auch die internationale Forschungsgemeinde auf die Region aufmerksam.

Seit 30 Jahren verstärkte Aktivität

Mehr als ein Dutzend Wissenschaftler aus Europa und den USA wollen nun mit Bohrungen im Dreiländereck zwischen Böhmen, Bayern und Sachsen zusätzliche Sensoren verbauen und das Seismografen-Netz erweitern. So soll es auch möglich sein, Mikrobeben zu registrieren.

Auch was zwischen zwei Schwärmen in der Erde passiert, könnte für die Wissenschaft relevant sein. Seit nunmehr 30 Jahren verzeichnen die Forscher eine steigende Aktivität - geophysikalisch eine relativ kurze Zeit.

Die Epizentren liegen bei Novy Kostel in Tschechien, mehrere Kilometer unter der Erde. Grund zur Sorge sehen die Wissenschaftler aber nicht. Bislang wurden nirgends Schwarmbeben über 5,0 auf der Richterskala gemessen. Das stärkste in der Region lag bei 4,6.

Ob sich die Thesen der Wissenschaftler bestätigen, wird die Zukunft zeigen. Die Bohrungen sollen noch dieses Jahr beginnen. (mahe)

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