Storch Fridolin aus Niedersachsen, dessen Schicksal viele Menschen über Webcam verfolgen, ist von seiner Partnerin verlassen worden. Das Schlimmste daran: Man kann sich so gut mit Fridolin identifizieren, dass es schmerzt.

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Auf der Heimkehr aus dem Winterquartier war ein Weibchen vor einer Woche zum Nest von Storhc Fridolin geflattert. "Beide haben sich sofort gepaart, was darauf hindeutet, dass Fridolin seine Partnerin bereits kannte", sagte die Leiterin des Nabu-Artenschutzzentrums in Leiferde, Bärbel Rogoschik, am Mittwoch.

Das auf den Namen Friederike getaufte Weibchen trägt keinen Ring und besitzt anders als Fridolin auch keine hervorstehenden Merkmale. Daher lässt nicht ganz eindeutig bestimmen, mit welchem Vogel der Storchenmann da turtelte.

Die Dame schleppte aber gleich Nistmaterial an, wie Rogoschik sagte, ein Zeichen also für ernste Absichten. "Dann war sie immer länger weg und jetzt sehen wir sie gar nicht mehr."

Ob Beziehungskrise, Unfall oder Nestflucht - was mit der Storchendame passiert ist, kann Rogoschik noch nicht sagen. Möglich sei, dass dem Vogel etwas zugestoßen sei oder dass die Storchendame wegen des winterlichen Wetters den Rückflug gen Süden angetreten habe.

Fridolin verbringt den Frühling bereits zum elften Mal in Leiferde. Im Jahr 2015 war seine langjährige Partnerin Frida nicht nach Niedersachsen zurückgekehrt, schließlich paarte Fridolin sich mit Friederike. Nun verteidige er das Nest gegen andere Storchendamen, die bei ihm landen wollten, sagte Rogoschik.

Weil der Nabu seit Jahren über Storch Fridolin und seine Partnerinnen berichtet, genießen diese in Niedersachsen einen gewissen Bekanntheitsgrad. Nun wollten die Leute wissen, was da los sei im Nest. Unzählige E-Mails müsse sie beantworten, meinte Rogoschik. Insgesamt gab es zuletzt in Niedersachsen und Bremen rund 770 Storchenpaare.  © dpa

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