Schnee, Frost und eisiger Wind gehören hierzulande zum Winter. Durch den Klimawandel klettern die Temperaturen aber in die Höhe. Müssen wir uns bald von der eisigen Zeit verabschieden?

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Der meteorologische Winter geht von Dezember bis Ende Februar. Weil die Temperaturunterschiede zwischen polaren Gebieten und Äquator im europäischen Winter am größten sind, kommt es im Januar und Februar zudem häufiger zu Sturm- und Orkantiefs. Mit diesen starken Tiefdruckgebieten versuche die Atmosphäre Temperaturunterschiede auszugleichen, sagt der Meteorologe Andreas Friedrich vom Deutschen Wetterdienst.

Im Zuge der Klimaerwärmung verringern sich diese Unterschiede, denn die Temperaturen in den polaren Regionen steigen stärker als am Äquator. Das könnte zu einer leichten Abnahme winterlicher Orkane über der Nordhemisphäre führen.

Mikroplastik in Schnee nachgewiesen

Selbst in entlegenen Gegenden wie der Arktis enthält Schnee inzwischen hohe Konzentrationen von Mikroplastik. Das zeigen Untersuchungen von Forschern des Bremerhavener Alfred-Wegener-Instituts (AWI), die am Mittwoch veröffentlicht wurden. Copyright Teaserbild: imago images / blickwinkel

Die Winter werden milder

An anderer Stelle zeigt sich der Wandel deutlicher. Als eine der ersten Pflanzen läutet das Schneeglöckchen den Vorfrühling ein. "Das tun sie immer früher", sagt Friedrich. Das setzt sich auch bei anderen Pflanzen fort: "Die Grenze verschiebt sich nach vorn auf Kosten des Winters."

Der Winter wird in der Tendenz milder. Seit 1881 sind die Temperaturen in Deutschland im Mittel um 1,4 Grad gestiegen. Das zeigt sich beispielsweise auch an der Schneefallgrenze in den Alpen: Sie sei deutlich gestiegen. Das habe auch Einflüsse auf die Schneemenge in den Skigebieten.

Auch Frost- und Eistage nehmen im Mittel ab. Die weiße Weihnacht machen die Temperaturveränderungen bisher aber nicht weniger wahrscheinlich. "Sie war schon immer ein seltenes Vorkommen", sagt der Meteorologe. (awa/dpa)

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