Babys werden überwiegend auf dem linken Arm getragen - und das weltweit, wie Studien zeigen. Es gibt unterschiedliche Theorien, warum das so ist.

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Wiegen wir ein Baby in unserem Arm, liegt sein Köpfchen meist in der linken Armbeuge. Das sei bei den meisten Menschen so, erläuterte Audrey van der Meer von der Norwegischen Universität für Wissenschaft und Technologie (NTNU) in Trondheim. Auch künstlerische Darstellungen gäben dieses Verhalten wieder: "Die Jungfrau Maria wird meist so dargestellt, dass sie das Jesuskind in der linken Armbeuge wiegt."

Die "Linkshaltepräferenz", also die Vorliebe, das Baby links zu halten, zeigte sich Studien zufolge für alle Kulturen und Ethnien und über Jahrhunderte hinweg. Van der Meer prüfte nun vorhandene Daten und Metaanalysen zum Thema für eine Übersichtsarbeit. Eine Theorie besagt demnach, dass ein Baby überwiegend auf dem linken Arm getragen wird, weil es dann den Herzschlag besser hören kann.

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Eine weitere These hänge mit der Sinneswahrnehmung zusammen: Das linke Ohr und Auge würden benutzt, um Informationen über den emotionalen Zustand des Babys zu erhalten - Signale von links werden an die rechte Gehirnhälfte gesendet, die auf die Interpretation von Emotionen und Gesichtern spezialisiert ist.

Van der Meer zufolge ist höchstwahrscheinlich ein viel einfacherer Grund ausschlaggebend: Man möchte seinen "besseren" Arm freihaben, um weiter damit hantieren zu können - und "9 von 10 Menschen auf der Welt sind Rechtshänder". Von Prinz William gebe es viele Bilder, wie er eines seiner Kinder als Baby mit dem rechten Arm trage. "Er ist Linkshänder", so van der Meer. Prinzessin Kate hingegen sei Rechtshänderin und nehme Babys wie die meisten Menschen eher in den linken Arm.

Warum viele später den Arm wechseln

Dass der linke Arm favorisiert wird, gelte demnach nur für Babys: "Wenn Kinder größer und schwerer werden, neigen die meisten Menschen dazu, sie mit ihrem dominanten und stärkeren Arm zu tragen", hieß es.

Van der Meers Übersichtsarbeit wurde online im Dezember im Fachblatt "Infancy" veröffentlicht. (dpa/af)

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