Am 14. Februar wird weltweit gekuschelt und geküsst was das Zeug hält. Aber wie sehen die Kuss- und Begrüßungstraditionen in anderen Ländern aus? Mit diesen Tipps treten Sie am Valentinstag in kein unangenehmes Fettnäpfchen und können dennoch ihre Zuneigung ausdrücken.
Andere Länder, andere Sitten: Nicht überall sind Wangenküsse und herzliche Begrüßungen gerne gesehen. Die Reisesuchmaschine "swoodoo" hat sich den Valentinstag zum Anlass genommen und zwölf kuriose und unterhaltsame Fakten rund um die Kuss- und Begrüßungstraditionen gesammelt.
Ein Wangenkuss beim sportlichen Turnier
Frankreich ist und bleibt das Land der Küsse, nicht umsonst heißt der Zungenkuss "French Kiss". Zur Begrüßung und Verabschiedung gibt es für alle Frauen Wangenküsse, meistens einmal rechts und einmal links. Je nach Region kann die Anzahl variieren. Männer unter sich begrüßen sich hauptsächlich per Handschlag.
In der Schweiz verhält es sich ähnlich, nirgendwo wird so vielfältig geküsst wie dort. Junge Menschen begrüßen ihre engen Freunde meistens mit drei Küsschen. In der französischsprachigen Schweiz bleibt es bei zweien.
Der angedeutete Wangenkuss gehört auch in Belgien dazu. Zur Begrüßung oder zum Abschied küssen Freunde dreimal im Seitenwechsel in die Luft, links fängt man an. Es gilt: Wenn ein Handschlag angebracht ist, wie beispielweise bei einem sportlichen Turnier, kann auch ein Wangenkuss nicht falsch sein.
"Küss die Hand"
In Griechenland darf jeder unabhängig vom Geschlecht geküsst werden. Allerdings muss das Gegenüber darauf achten, dass er seinen Bekannten nicht mit den Lippen berührt. Luft-Küsse sind hier angebracht: Einmal rechts und einmal links.
Die Österreicher zelebrieren nach wie vor den formvollendeten Handkuss, vor allem zur Wiener Ballsaison. Die Habsburger brachten den Brauch aus Spanien mit. Der Herr hebt die Hand der Dame leicht an, beugt sich darüber und berührt den Handrücken leicht mit den Lippen.
Verbale Küsschen sind in der Slowakei Brauchtum. Ältere Herren begrüßen die Damen mit dem altösterreichischen Ausspruch "Küss die Hand". Dabei verschlucken sie das letzte Wort und es bleibt "bozkavam" (dt. Ich küsse) übrig.
Ein Gruß unter Seelen
In den USA ist ein Wangenkuss zur Begrüßung unüblich und nicht gerne gesehen. Die dadurch erzwungene Nähe gefällt den Amerikanern nicht. Typisch zur Begrüßung ist eine Umarmung.
Die Maori, das indigene Volk der Neuseeländer, haben keine Berührungsängste. Bei der Begrüßung pressen sie Nase und Stirn aneinander. Der "Atem des Lebens" wird dabei ausgetauscht, um die beiden Seelen zueinander zu bringen.
Wer sich in Äthiopien gut kennt, zelebriert zur Begrüßung drei vertrauensvolle Wangenküsse. Je nach Beziehungsstatus der jeweiligen Personen kann sich der Brauch auf zehn oder sogar mehr Küsschen ausweiten. Küsse auf den Mund sind in der Öffentlichkeit nicht gerne gesehen, auch nicht bei Paaren.
Respektvolle Verbeugungen
In Brasilien sind die Bräuche unterschiedlich. In Rio de Janeiro bekommen die Damen zur Begrüßung einmal rechts und einmal links einen Wangenkuss, in Sao Paulo nur einmal. Bei den Männern dominiert ein fester Händedruck. Wenn sich Bekannte oder Freunde am Telefon verabschieden, werfen sie sich gegenseitig ein "Beijo" oder "Beijinho" (dt. Küsschen) zu.
Die traditionelle Begrüßung in China ist eine respektvolle Verbeugung, in touristischen Regionen wird aber auch der Händedruck aus Europa immer beliebter. In den 70er und 80er Jahren war das Küssen in der Öffentlichkeit verboten und wurde sogar mit Gefängnis bestraft. Mittlerweile ist das entsprechende Gesetz nicht mehr gültig.
Thailand ist nach wie vor sehr konservativ. Anfassen bei der Begrüßung ist tabu, auch Wangenküsse sind nicht angemessen. Die Thailänder verneigen sich mit einem "Wai". Hierzu werden die Hände vor der Brust aneinander gelegt. Je höher die Hände gehalten werden und je tiefer die Verbeugung ausfällt, desto größer ist auch die Wertschätzung für das Gegenüber.
Mit diesen Tipps sind Sie auch im traditionellen China oder im offenen Belgien immer auf der sicheren Seite.
(ff)
"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.