Endlich: Die Vereinten Nationen haben eine Resolution verabschiedet, in der sie die wichtige Rolle von Arbeitstieren bei der Katastrophenvorsorge offiziell anerkennen. So sollen auch Arbeitspferde besser geschützt werden. Dafür hatten Tierschutzorganisationen seit Jahren gekämpft…

Mehr zum Thema Tiere

Arbeitstiere, darunter Pferde, Esel und Maultiere, sind in Katastrophenzeiten Retter auf vier Hufen – das betonen Tierschutzorganisationen seit Jahren. Sie leisten unmittelbar nach Katastrophen lebenswichtige Arbeit. Denn sie retten Menschen und schleppen notwendiges Material in die betroffenen Gebiete, die von Fahrzeugen nicht erreicht werden.

Deshalb setzte sich die "International Coalition for Working Equids" (ICWE) seit Jahren dafür ein, dass die Arbeit der Tiere von den Vereinten Nationen anerkannt wird. Jetzt endlich hatten sie Erfolg. Die UN hat eine Resolution verabschiedet, in der sie die wichtige Rolle von Arbeitstieren bei der Katastrophenvorsorge offiziell anerkennt.

Arbeitstiere sind die letzten, die Hilfe bekommen
Arbeitstiere sind die letzten, die Hilfe bekommen © Foto: pixabay.com/jdblack (Symbolfoto)

"Ihre Arbeitspferde sind alles, was sie haben"

"Wir freuen uns, dass Arbeitstiere endlich für die lebenswichtige Unterstützung anerkannt werden, die sie Gemeinden auf der ganzen Welt in Katastrophenzeiten leisten", so Jessica Stark, Vorsitzende der ICWE und Direktorin für Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit bei "World Horse Welfare". Die Organisation kämpft dafür, dass Arbeitstiere bei Katastrophen besser geschützt werden. "Zum Beispiel indem sie in Sicherheit gebracht und lebenswichtiges Futter, Wasser und tierärztliche Versorgung erhalten."

Und auch Anna Marry, Senior Global External Affairs Advisor bei "Brooke", ist erleichtert: "In Asien, Afrika und Lateinamerika, wo wir arbeiten, sehen wir jeden Tag, wie einige der ärmsten Gemeinschaften von Klimakatastrophen heimgesucht werden. Ihre Arbeitstiere sind oft alles, was sie haben."

Arbeitstiere sind die letzten, die Hilfe bekommen…

Linda Edwards, Geschäftsführerin von "SPANA", betont: "Nach einer Katastrophe können Arbeitstiere eine entscheidende und oft lebensrettende Rolle spielen. Ich habe persönlich miterlebt, wie Esel und Maultiere nach dem Erdbeben in Marokko im Jahr 2023 lebenswichtige Hilfsgüter trugen und isolierte Gemeinden erreichten, die sonst vielleicht keine Unterstützung erhalten hätten. Diese außergewöhnlichen Tiere sind von unschätzbarem Wert für ihre Gemeinschaften. Doch ihr Beitrag bei humanitären Einsätzen wird oft missachtet. Und sie sind in der Regel die letzten, denen Hilfe geleistet wird."

Du liebst Pferde genauso sehr wie wir?
Dann bist Du bei Pferde.de genau richtig. Denn hier erhältst Du exklusive Storys aus dem Reitstall und spannende Ratgeber rund um die Welt der Pferde.

Doch die Arbeitspferde brauchen mehr. Denn: Noch immer leben sie oft unter schrecklichen Bedingungen. Das weiß auch Helga Fröschl aus Oberhaching. Nachdem sie in Ägypten ein abgemagertes Kutschpferd sah, beschloss sie: Ich muss helfen. Daraus entstand der Verein "Voice of the Soul e.V.". Heute leben im Vereinsstall 95 Pferde. "Für viele suchen wir ein neues Zuhause. Aber wir haben auch Pferde, die für immer bei uns bleiben." Wie einen blinden Wallach. "Hier will niemand ein blindes Pferd. Bei uns kann er sein Leben genießen", sagt Fröschl.  © Pferde.de

JTI zertifiziert JTI zertifiziert

"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.