Draußen sind Dächer und Straßen schneebedeckt? Dann kann es passieren, dass große und kleine Fuß- und Pfotenabdrücke die weiße Pracht zieren. Doch welches Tier steckt hinter den Spuren im Schnee? Wir zeigen die häufigsten Tierspuren in der Übersicht.
Sie verzaubert jedes Mal: die Schneelandschaft, wenn Du im Winter morgens aus dem Fenster schaust. Auf den zweiten Blick fallen Dir kleine Fußspuren im weißen Funkeln auf. Aber wer könnte diese dort hinterlassen haben?
Die Pfotenabdrücke von Hunden und Katze sind den meisten geläufig. Die meisten, die selbst ein Haustier haben, haben schließlich schon mal die Krallen geschnitten oder im Winter die Pfoten mit Balsam eingeschmiert.
Aber die Pfotenabdrücke von Wildtieren? Die geben vielen Rätsel auf. Deshalb haben wir Dir hier die Pfoten- und Fußabdrücke der Tiere zusammengefasst, die am häufigsten in unseren heimischen Gärten sowie Geh- und Waldwegen vorkommen.
Die Abdrücke, auch Trittsiegel genannt, bilden eine Spur. Bei Wildtieren spricht man auch von Fährten. Je nachdem, ob ein Tier schleicht, normal geht, fluchtartig davon rennt oder zum Jagen auf Beute zuspringt, entsteht ein anderes Muster. Wie weit die einzelnen Pfotenabdrücke im Gangbild etwa auseinanderliegen, veranschaulicht Naturpark-Detektive.
Hasen- und Kaninchenspuren im Schnee:
Wer ist denn hier durch den Schnee gehoppelt? Auf diesem Foto gut zu erkennen: Kaninchen und Hasen springen mit ihren Hinterläufen vor ihre Vorderpfoten, erklärt "Waldwissen.net". Das nennt sich Hasensprung. Zusammen ergibt das eine Form, die an den Buchstaben Y erinnert.
Da die Hinterläufe meist länger und schmal sind, zeichnet sich auch das ab. Einzelne Zehen und Krallen sind im Gegensatz zu Waschbären nicht definiert. Die Hinterfüße des Feldhasen sind etwa 6 Zentimeter lang und 3,5 Zentimeter breit. Die von Wildkaninchen sind deutlich kleiner. Die Hinterfußspur misst etwa 4 mal 2,5 Zentimeter, so "Wildtierportal-BW".
Da Kaninchen sehr soziale Tiere sind und in Gruppen leben, findest Du meist Spuren mehrerer Tiere. Vielleicht findest Du auch die Losungen, also die für Hasen und Kaninchen typischen Köttel, im Schnee.
Huftiere wie Pferde, Reh, Hirsch und Wildschwein
Den Hufabdruck von Pferden kennen die meisten, häufig erkennbar durch das Hufeisen. Ähnlich sehen die Hufe von Rothirschen aus – natürlich ohne Hufeisen. Zwei längliche, nach vorne spitz zulaufende Formen mit einer Länge von sechs bis neun Zentimetern und vier bis sieben Zentimetern Breite sind charakteristisch für den Hirsch.
Die Spuren von Rehen sind sehr ähnlich, aber etwas kleiner: vier bis fünf Zentimeter und etwa drei Zentimeter breit. Rehe setzen ihre vier Hufe parallel zueinander.
Rehspur im Schnee:
Auch das Wildschwein ist ein Huftier. Seine Spuren kennzeichnet aber, dass sie zusätzlich zu den parallel und vorne spitz zulaufenden beiden länglichen Abdrücken am hinteren Ende des Trittsiegels zwei Afterklauen besitzen. Der Abdruck ist etwa drei bis fünf Zentimeter lang und sieben bis neun Zentimeter breit.
Wildschweinspur im Schnee:
Ebenfalls wildlebende einheimische Paarhufer sind Gämse und Steinböcke – sie leben vorwiegend in den Alpenregionen. In Brandenburg gibt es seit zehn Jahren sogar Elche.
Übrigens: Hast Du Spuren entdeckt, die in einer Linie statt in zwei parallelen Linien verlaufen? Folgende Tiere hinterlassen durch ihren Gang so eine geradlinige Spur: Wolf, Fuchs, Katze, Luchs, Huftiere wie Hirsch und Elch. Manchmal läuft auch der Hund in einer geraden Linie, aber eher selten.
Tatzengänger: Fuchs, Dachs, Wolf, Wildkatze, Eichhörnchen
Wolf, Hund, Rotfuchs, Marder: Sie alle hinterlassen Spuren bestehend aus einem Fußballen, vier Zehnballen und sichtbare Krallen. Wölfe und Füchse setzen beim Laufen ihre Hinterpfoten an die Stellen, an denen mit ihren Vorderpfoten aufgetreten sind. So entsteht eine gerade Linie. Experten bezeichnen das auch als geschnürten Trab.
Das Trittsiegel der Vorderpfote des Wolfes ist ungefähr elf Zentimeter lang und acht Zentimeter breit, so das Schweizer Portal "Naturschutz.ch". Die Pfotenabdrücke des Fuchses sind im Vergleich dazu deutlich kleiner; sie messen etwa fünf Zentimeter in der Länge und vier bis 4,5 Zentimeter in der Breite.
Hunde laufen hingegen eher im Zickzack und haben rundlichere Trittsiegel, während die des Wolfes eher oval und länglicher aussehen.
Fuchsspur im Schnee:
Doch noch etwas unterscheidet die Hundespuren vom Fuchs, erklärt "Peta": die Anordnung der Ballen. Beim Fuchs ist oft ein Kreuz durch die Freiräume im Inneren des Abdrucks zu sehen, ohne die Ballen dabei zu durchschneiden (Kreuztest).
Bei Luchs, Wild- und Hauskatze sind die Krallenabdrücke meist nicht im Schnee zu sehen. Auch sie haben einen Hauptballen- und jeweils vier Zehenballenabdrücke an jeder Tatze.
Luchsspuren im Schnee:
Der Luchs hat im Vergleich zur Hauskatze recht prächtige Pranken, die fast so groß sind wie die des Wolfes. Um genau zu sein: etwa sieben Zentimeter lang und sechs bis sieben Zentimeter breit, so die "Luchs-Initiative Baden-Württemberg e. V.".
Eichhörnchenspur im Schnee:
Das Eichhörnchen ist ein Sohlengänger und bewegt sich springend fort. Dabei stellt es seine beiden Vorder- und Hinterpfoten nebeneinander, sodass vier Fußabdrücke zu sehen sind. Dabei landet es wie Kaninchen und Hasen mit den Hinterfüßen voran, sodass die langen Abdrücke vorne sind.
Die Vorderpfoten von Eichhörnchen sind etwa vier Zentimetern lang und halb so breit und sind kleiner und runder als die Hinterläufe. Die Vorder- und Hinterpfoten besitzen jeweils fünf Zehen, die mit der Sohle verbunden sind. In den Abdrücken sichtbar sind allerdings nur vier Zehen mit Krallen.
Die Krallen des Klettermeisters zeichnen sich im Schnee ab. Die Pfoten an den Hinterläufe sind etwa vier bis acht Zentimeter lang und rund drei bis vier Zentimeter breit. Fraßspuren an Zapfen und ausgegrabene Nussreste lassen ebenfalls auf den kleinen, flinken Nager schließen.
Waschbärenspur im Schnee:
Die fünf länglichen Zehen des Waschbären ähneln einer Kinderhand. Auch die Krallen zeichnen sich im Trittsiegel ab. Seine Hinter- und Vorderpfoten legt er meist nebeneinander ab. Manchmal richtet der Waschbär sich allerdings auch auf und kann auch kurze Strecken auf seinen zwei Hinterbeinen gehen.
Die beiden Hinterpfoten sind etwas länger als die Vorderpfoten. Die Abdrücke der Vorderpfoten sind vier bis acht Zentimeter lang und 3,9 bis 7,3 Zentimeter breit. Die der Hinterpfoten messen in der Länge rund fünf bis zehn Zentimeter und in der Breite rund 3,7 bis 7,5 Zentimeter.
Fischotterspuren im Schnee:
Tapst der Fischotter durch den Schnee, hinterlässt er nicht nur seine kleinen Pfotenabdrücke mit dem Ballen sowie fünf Zehen, sondern auch eine Spur seines Schwanzes, der über den Boden schleift. Der Fischotter ist eine Marderart, die sich im Wasser am wohlsten fühlt.
Darum ähneln seine Trittsiegel der anderen Marder wie Dachs, Steinmarder, Iltis, Hermelin und Mauswiesel, die der Reihe nach kleiner sind. Im Vergleich: Die Pfoten des Otters sind etwa sechs Zentimeter lang, die des Mauswiesels messen nur rund einen Zentimeter Länge.
Iltisspuren im Schnee:
Das Trittsiegel des Iltis – der wildlebende Kollege des Frettchens – besteht aus seinen vier Pfoten, die er nebeneinander setzt. Eine Pfote setzt sich aus einem Ballen mit fünf Zehen samt Krallen zusammen. Die Pfote misst etwa 3,5 Zentimeter in der Länge. Der Iltis bewegt sich hüpfend im sogenannten Paarsprung vorwärts. Dabei setzt er die Hinterpfoten exakt in die Abdrücke der Vorderläufe, weshalb nur zwei paarweise nebeneinander stehende Trittsiegel zu sehen sind.
Ähnlich sehen auch die Spuren des Steinmarders aus. Sie sind etwas größer als die des Iltis. Auch der Steinmarder hinterlässt Abdrücke im Schnee seines Hauptballens, sowie der fünf Zehenballen und Krallen. Der Abdruck ist etwa 3,5 bis fünf Zentimeter lang und drei bis vier Zentimeter breit. Entdeckst Du Marderspuren auf Deinem Auto, zum Beispiel auf der Windschutzscheibe oder ums Fahrzeug herum, solltest Du das Fahrzeug auf Marderschäden untersuchen.
Da Dachse Winterruhe halten, musst Du schon sehr viel Glück haben, um ihren Spuren im Schnee zu begegnen. Die Pranken des Dachs bestehen aus einem Hauptballen sowie fünf Zehenballen und Krallen. Der Abdruck ist etwa fünf bis sieben Zentimeter lang und 3,5 bis fünf Zentimeter breit. Typisch beim Dachs ist das sogenannte Nageln: Hierbei bilden sich die kräftigen Grabekrallen an den Vorderpranken vor den Zehenballen ab und hinterlassen so eine genagelte Spur.
Biberspuren im Schnee:
Der Biber schleift wie der Fischotter seinen Schwanz hinter sich her. Doch nicht nur der hinterlässt Schleifspuren, sondern auch dicke Äste und Baumstämme, die der Nager transportiert. Die Spuren des Bibers findest Du oft an Gewässern, denn dort baut er bekanntlich gerne Staudämme. Große Pfade am Ufer deuten auf den Biber hin, der an der Stelle einen Baumstamm ins Wasser gezogen hat. Möglicherweise findest Du in der Nähe der Spuren auch Nagespuren an Bäumen, eine Biberburg oder gar einen Damm.
Seine vier Pfoten setzt der Bieber beim Laufen oft schräg parallel zueinander. Sein Hinterfuß misst rund 15 Zentimeter in der Länge. Schaust Du ganz genau hin, kannst Du vielleicht sogar ganz leicht die Abdrücke seiner Schwimmhäute ausmachen. Die Vorderpfoten sind auch beim Biber etwas kleiner im Vergleich zum länglichen Hinterfuß. An den Vorderpfoten befinden sich lange Finger mit Krallen.
Feldmausspuren im Schnee:
Mäuse und Ratten haben lange dünne Schwänze, die sie hinter sich herziehen. Da der Schwanz auf den Boden schleift, zeichnet er sich auch im Schnee ab. Die lange Linie zieht sich durch die Fußabdrücke. Zu sehen sind hauptsächlich die beiden länglich schmalen Hinterläufe (bei der Maus etwa ein Zentimeter lang und 0,5 Zentimeter breit). Die Vorderpfoten sind nur halb so lang wie die Hinterpfoten. Die Trittsiegel von Ratten sind etwa doppelt so groß wie die von Mäusen.
Alle einheimischen Mäuse (dazu gehören sowohl Langschwanzmäuse als auch Wühlmäuse) haben an den Hinterpfoten fünf Zehen, wobei der dritte mittlere Zeh am längsten ist, schreibt das "Niedersächsische Landesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit". Bei den Abdrücken der Vorderpfoten siehst Du meist nur vier Zehen, da der fünfte nur rudimentär ausgebildet ist.
Vielleicht siehst Du auch die typischen Laufwege in Form von Schleifspuren, Kot und Urin sowie Nagespuren. Die Spuren führen oft zu einem Loch im Boden oder in Häusern.
Graureiherspuren im Schnee:
Ist ein Graureiher durch den Schnee gelaufen? Seine Spur erkennst Du vor allem durch die Größe: Die Fußabdrücke sind rund 15 Zentimeter lang. Das Trittsiegel des Graureihers besteht aus drei langen Zehen, die drei gerade, dünne Linien abzeichnen.
Entenspuren im Schnee:
Nicht nur der Ort, an dem sie zu finden sind, gibt Hinweise darauf, welches Tier sie hinterlassen hat. Denn natürlich sind Entenspuren meist an Gewässern wie Seen zu finden. Sie sind aber ohnehin leicht zu erkennen: Zusätzlich zu den für Vögel typischen drei geraden Linien, die sich nach vorne aufspreizen, sind zeigen sich beim Fußabdruck von Enten zwei weitere Linien verbunden – die Abdrücken der Schwimmhäute, die die Zehen verbinden.
Auch bei Gänsen, Schwänen, Möwen und Seeschwalben sind die drei nach vorn gerichteten Zehen mit Schwimmhäuten verbunden.
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