"See und Fluss sind zugeforen", heißt es in einem Kinderlied von Rolf Zukowski. Festgefrorene Enten sieht man im Winter trotzdem kaum auf dem Eis. Wie machen sie das bloß? DeineTierwelt verrät, wie Enten die kalte Jahreszeit überstehen – und wie Du ihnen dabei helfen kannst.

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Hast Du Dich im Winter schon einmal gefragt, warum Enten nicht auf dem Eis festfrieren? Hinter dem Phänomen steckt ein spezieller Blutkreislauf. Er sorgt dafür, dass in den Füßen von Wasservögeln kälteres Blut fließt als im Körper, informiert die "Deutsche Wildtier Stiftung".

Denn: Mit warmen Füßen würden Enten das Eis antauen und im Schmelzwasser festfrieren. Kein Wunder also, dass ein Feuerwehreinsatz wie dieser für Schlagzeilen sorgt: In Braunschweig ist eine Ente auf einem See nahe einer Kläranlage mit ihren Federn festgefroren. Die Feuerwehr rückte aus, um das Tier zu befreien. Dem "Stern" zufolge wurde die Ente dann an den Tierschutz Braunschweig übergeben. Ob sie krank oder verletzt war, konnte der Feuerwehrsprecher nicht sagen. Es ist allerdings wahrscheinlich.

Denn normalerweise strömt bei Enten das etwa 40 Grad warme arterielle Blut vom Herzen an dem wesentlich kälteren venösen Blut aus den Beinen vorbei und kühlt dabei soweit ab, dass die Schwimmhäute der Füße bis auf null Grad abkühlen. So frieren Enten mit ihren Füßen nicht fest. Erst bei lang anhaltendem Frost oder wenn Enten krank oder verletzt sind, können sie im Eis festfrieren, sagt Wildtierbiologe Prof. Klaus Hackländer. Dann brauchen sie Hilfe – wie die Ente in Braunschweig.

Warum Enten im Winter nicht frieren

Ein weiterer Überlebenstrick: Die Deckfedern der Enten liegen wie Dachziegel übereinander, schließen dabei Luft mit ein und bilden so eine Isolierung. Zudem fettet die Ente ihre Federn mit einem ölhaltigen und wasserabweisenden Sekret aus ihrer Bürzeldrüse ein, so Hackländer. Das Wasser perle daran einfach ab.

Trotz dieser Strategien müssen Enten im Winter mit ihren Kräften haushalten und Energie sparen. Daher solltest Du vermeiden, sie zu erschrecken und auch Deinen Hund daran hindern, sie aufzuscheuchen.

Experten raten davon ab, Enten zu füttern.
Experten raten davon ab, Enten zu füttern. © Foto: pixabay.com/Nowaja (Symbolfoto)

Was fressen Enten im Winter?

Zudem musst Du Dir keine Sorgen machen, ob Enten im Winter genug Futter finden. Experten raten sogar davon ab Enten zu füttern, denn das ziehe nur Tauben und Ratten an. Aber was fressen die Tiere dann? Dem "Nabu" zufolge futtern die Wasservögel unter anderem Pflanzen, Beeren und Früchte. Vegetarier sind sie allerdings nicht, denn auch Frösche, Schnecken, Larven oder kleine Fische können auf dem Speiseplan von Enten stehen.

Auch im Winter finden Enten genug Futter, ohne dass Menschen sie füttern müssen, so die "Deutsche Wildtier Stiftung". Enten zu füttern hat nämlich viele negative Auswirkungen. So können die Vögel unter anderem ihre natürliche Scheu ablegen, außerdem können Gewässer durch übrig gebliebenes Futter verunreinigt werden. Vielerorts ist das Füttern von Enten daher verboten.

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Zu recht, wie die Bilanz aus dem Sommer 2024 in Emden zeigt: Dort sind insgesamt rund 60 Enten gestorben. Die Todesursache sei dem Veterinäramt zufolge eine Vergiftung gewesen, die unter anderem entstehen kann, wenn Brot im Wasser verdirbt und dieses verunreinigt.  © Deine Tierwelt

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