Mitte August ist Sternschnuppenzeit, denn dann erreicht der Sternschnuppen-Strom der Perseiden sein Maximum. Leider sind die Aussichten für Romantiker dieses Jahr nicht sehr gut. Petrus schickt voraussichtlich viele Wolken, die den Meteor-Regen verdecken. Wer Ausdauer und ein bisschen Glück hat, könnte dennoch den Blick auf die ein oder andere Sternschnuppe erhaschen.
Das Maximum der Perseiden fällt 2013 in die Nacht von Montag auf Dienstag. Aber auch in den Nächten von Samstag bis Mittwoch lohnt es sich, aufzustehen - wenn das Wetter keinen Strich durch die Rechnung macht. Wer sich von Sternschnuppen geheime Wünsche erfüllen lassen will, sollte jetzt schon Daumen drücken. Der Deutsche Wetterdienst sagt für die kommenden Tage und Nächte viele Wolken vorher, schließt aber auch nicht aus, dass es stellenweise aufklart. Vor allem im Süden könnten Sternschnuppen-Gucker Glück haben.
100 Sternschnuppen regnen pro Stunde
Bei Idealbedingungen warten die Perseiden mit bis zu 100 Sternschnuppen pro Stunde auf. Zum Vergleich: Das ganze Jahr über fallen pro Stunde durchschnittlich nur etwa vier Sternschnuppen. Der eindrucksvolle Meteor-Strom eignet sich auch deshalb besonders gut zum Sternschnuppen-Beobachten, weil er im Sommer auftritt. Während anderer Sternschnuppen-Ströme wie der Geminiden im Dezember regnet es zwar noch mehr Sternschnuppen - maximal 120 pro Stunde. Im Winter nachts in der Kälte zu bibbern, finden jedoch nur Hartgesottene verlockend.
Doch wie entstehen Sternschnuppen eigentlich und was sind die Perseiden? Eine Sternschnuppe, auch Meteor genannt, entsteht durch "Müll" aus dem Weltall, der auf die Erdatmosphäre trifft. Es handelt sich um kleine interplanetare Körper wie Gesteinsbruchstücke, sogenannte Meteoroiden, oder Staubpartikel. Weil sie mit sehr hoher Geschwindigkeit auf die Erdatmosphäre prallen (rund 11 bis 74 Kilometer pro Sekunde), entsteht enorm viel Energie: Die Meteoroiden oder Staubpartikel verglühen. Was wir als Sternschnuppe wahrnehmen ist aber nicht das eintretende Material an sich, sondern die Leuchtspur, die bei dessen Verdampfen entsteht.
Woher stammt das "Sternschnuppen-Material"?
Gesteinsbruchstücke entstehen, wenn Asteroiden zusammenstoßen. Asteroiden wiederrum sind Brocken aus Gestein, Metall oder einer Mischung aus beidem. Der Großteil umkreist die Sonne im Asteroidengürtel, der sich zwischen Mars und Jupiter befindet.
Die Staubpartikel hingegen stammen meist von Kometen. Letztere kann man sich vereinfacht als schmutzige Schneebälle vorstellen, die aus Eis und Staub geformt sind. Sie kreisen auf Umlaufbahnen um die Sonne. Wenn sich ein Komet der Sonne nähert und von ihr erhitzt wird, verliert er Staub und Gas. Beides kreist weiter auf der Kometenbahn. Über Jahrmillionen bildet sich so entlang der Umlaufbahn des Kometen eine Art Schlauch voller Staub.
Meteor-Ströme zaubern Sternschnuppen-Spektakel
Die Erde durchquert jährlich mehrere solcher sogenannten Meteor-Ströme. Einer davon sind die Perseiden, der Staubring des Kometen 109P/Swift-Tuttle. Die Meteor-Ströme sind nach den Sternbildern benannt, aus deren Richtung die Sternschnuppen zu fallen scheinen, wenn man sie von der Erde aus beobachtet: Die Meteore der Perseiden scheinen ihren Ursprung im Sternbild Perseus zu haben, die Meteore der im Dezember auftretenden Geminiden im Sternbild Gemini, und so weiter.
Die Perseiden werden im Volksmund auch "Laurentiustränen" genannt, weil sie um den Gedenktag dieses Heiligen am 10. August auftreten. Der Märtyrer wurde im Jahr 258 auf Befehl des römischen Kaisers Valerian auf einem glühenden Rost zu Tode gefoltert. Die Sternschnuppen sind demnach die Tränen, die der Himmel wegen Laurentius' Qualen weint.
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