Weltweit gibt es nur noch vier Exemplare: Der deutsche Erfinder der allerersten Computermaus, Rainer Mallebrein, hat nun eines der seltenen Geräte an ein Museum verschenkt.
"Das ist die Ur-Maus. Wir waren unserer Zeit weit voraus. Wir haben sie zwischen 1965 und 1968 entwickelt, als es noch keine Personal Computer gab, nicht einmal das Wort PC", sagte der 85-Jährige am Dienstag in Paderborn. Dort überreichte der Ingenieur aus dem Raum Konstanz das Exponat - früher Rollkugelsteuerung genannt - als Dauerleihgabe an das Heinz Nixdorf MuseumsForum (HNF), nach eigenen Angaben das weltweit größte Computermuseum.
Siegeszug in den 80ern
Mallebrein hatte die Maus für Telefunken entwickelt, das Unternehmen verkaufte sie ab 1968 zusammen mit seinem damaligen Spitzencomputer TR 440. Allerdings nur 46 Mal, vor allem an Universitäten, er war bis zu 20 Millionen Mark teuer, schilderte Mallebrein.
Seine Maus geriet in Vergessenheit. Der weltweite Siegeszug der Computermaus begann erst in den 80er Jahren - auf Basis des Mallebrein-Rollkugelsystems, wie der 85-Jährige und das HNF betonten.
In den USA präsentierte Douglas Engelbart Ende 1968 - zwei Monate nach der Vorstellung der deutschen Erfindung - ebenfalls eine PC-Maus. Sein Gerät made in Germany sei aber dem des amerikanischen Maus-Vaters "konstruktiv weit überlegen" gewesen, sagte Mallebrein. © dpa
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