Diese Erkenntnis überrascht: Einer der ersten britischen Siedler hatte dunkle Haut und blaue Augen. Das haben Wissenschaftler mit Hilfe einer DNA-Analyse nachgewiesen.
Britische Forscher haben ein bereits vor rund 100 Jahren entdecktes Skelett per DNA-Analyse untersucht.
Das überraschende Ergebnis: Der Brite starb vor etwa 10.000 Jahren in seinen Zwanzigern – und hatte dunkle Haut und blaue Augen. Damit entspricht er nicht gerade dem gängigen Aussehen der einheimischen Inselbewohner.
Die Ergebnisse der UK-Forscher werden unter anderem in der Dokumentation "The First Brit: Secrets of the 10.000 Year Old Man" von Plimsoll Productions präsentiert.
Bei dem Mann handelt es sich demnach um den "ersten modernen Briten", das älteste erhaltene komplette Skelett, das in Großbritannien bisher gefunden wurde.
Heutige Briten stammen von Siedlern wie dem "Cheddar Man" ab
Die Wissenschaftler des University College London (UCL) nennen ihn "Cheddar Man", weil seine Überreste in dem südwestlichen Ort entdeckt worden sind.
Mit neuen DNA-Analysemethoden wurde festgestellt, dass der junge Mann hellblaue Augen, dunkle Locken und dunkle bis schwarze Haut hatte.
Der "Cheddar Man" soll kurz nach den ersten Siedlern aus Kontinentaleuropa gelebt haben. Rund zehn Prozent der heutigen hellhäutigen Briten dürften von ihm und seinen Zeitgenossen abstammen.
Die Entdeckung zeigt, dass sich die Gene für helle Haut in Europa später als zuvor vermutet verbreitet haben. Auch die Annahme, dass die Hautfarbe ein Anhaltspunkt für die geographische Abstammung eines Menschen ist, wird dadurch in Frage gestellt.
Hellere Haut absorbiert mehr Sonnenlicht - und produziert mehr Vitamin D
"Die Verbindung von britischer Abstammung und blasser Haut ist keine unanfechtbare Wahrheit. Das hat sich immer verändert und wird dies weiterhin", sagte der an den Untersuchungen beteiligte Biologe Yoan Diekmann dem britischen "Guardian".
Der "Cheddar Man" soll ursprünglich aus dem Nahen Osten nach Großbritannien gekommen sein.
Aber warum hellte sich die Haut der Briten mit der Zeit auf? Die Forscher glauben, dass sich die blasse Haut durchsetzte, weil sie mehr Sonnenlicht absorbiert. Dadurch kann der Körper mehr für ihn wichtiges Vitamin D produzieren.
Je heller die Haut, desto mehr Vitamin D wird produziert - und desto weniger Sonne ist dafür nötig. © 1&1 Mail & Media/ContentFleet
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