Nachdem zwei Schulkinder in der Nähe von Köln mit der neuen Mpox-Variante 1b infiziert worden sind, reagiert der Kreis. Eine Förderschule schließt und wechselt auf Distanzunterricht.
Nach Auftreten der neuen Variante des Mpox-Virus bei zwei Schulkindern wird eine Schule in der Nähe von Köln vorsorglich geschlossen. Die Schüler der Förderschule in Rösrath erhielten bis einschließlich Freitag Distanzunterricht, teilte der Rheinisch-Bergische Kreis mit. Es handele sich um eine vorbeugende Maßnahme.
Kontaktpersonen aus schulischem und beruflichem Umfeld ermittelt
Zuvor war eine Infektion mit der sogenannten Klade 1b bei vier Mitgliedern einer im Kreis wohnenden Familie, darunter zwei Schulkindern, nachgewiesen worden. Die Familie befindet sich laut Kreis in Quarantäne. Bislang sei der Krankheitsverlauf mild.
Das Gesundheitsamt und die Schulleitung hätten sich nach intensivem Austausch mit dem Robert Koch-Institut (RKI) und weiteren Fachinstitutionen mit Blick auf die besonders zu schützende Schülerschaft zu dieser vorbeugenden Maßnahme entschlossen. Die Räume der Schule blieben geschlossen, um enge Kontakte zwischen den Schülerinnen und Schülern und somit eine weitere eventuelle Verbreitung von Mpox zu verhindern. Freitag ist der letzte Schultag vor den Weihnachtsferien.
Nach Bekanntwerden der Infektionen habe das Gesundheitsamt Kontaktpersonen - unter anderem aus dem schulischen und beruflichen Umfeld - ermittelt und informiert. Sie seien über mögliche Symptome und Schutzmaßnahmen aufgeklärt worden. Nach aktuellem Kenntnisstand gebe es bisher keine weiteren Ansteckungen, sagte eine Sprecherin.
Zu den Mpox-Symptomen zählen ein typischer Hautausschlag sowie häufig auch allgemeine Krankheitssymptome wie Fieber, Kopf- und Muskelschmerzen. Tödliche Verläufe sind selten.
Bei Afrika-Reise angesteckt
Der östlich von Köln gelegene Rheinisch-Bergische Kreis erklärte, die Infektion gehe vermutlich auf die Reise eines Familienmitgliedes mit engen Kontakten zur einheimischen Bevölkerung in Afrika zurück.
Ein erster Fall von Mpox war Mitte Oktober in Köln nachgewiesen worden. Der Patient sei 33 Jahre alt und habe die Infektion wahrscheinlich in einem ostafrikanischen Land erworben, hieß es.
Mpox ist nicht sehr ansteckend
Mpox - früher Affenpocken genannt - sind nicht sehr ansteckend. "Für eine Übertragung von Mpox ist ein enger körperlicher Kontakt erforderlich", heißt es beim Robert Koch-Institut (RKI). Das Virus wird vorwiegend bei engem Haut-zu-Haut-Kontakt übertragen, etwa beim Sex oder beim engen Umarmen, Massieren und Küssen.
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hatte im August wegen der neuen Virusvariante und der zunehmenden Mpox-Verbreitung in Afrika eine "Gesundheitliche Notlage internationaler Reichweite" erklärt. Das ist die höchste Alarmstufe, die Behörden in aller Welt zu erhöhter Aufmerksamkeit bringen soll.
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Wie verbreitet ist das Virus?
Das Mpox-Virus hat verschiedene Nagetiere in West- und Zentralafrika als natürliche Wirte. Affen und auch Menschen sind sogenannte Fehlwirte, an die die Erreger weniger gut angepasst sind. Das Virus weist zwei genetische Kladen (1 und 2) auf. Das internationale Mpox-Geschehen seit Mai 2022 ging vorwiegend auf Klade 2b zurück. Später kamen in Afrika vermehrt Ansteckungen mit dem Virus der Klade 1b hinzu, inzwischen sind auch international erste solche Fälle erfasst.
Von der Klade 2b wurden vom RKI bereits rund 3.800 Fälle bundesweit erfasst, der Großteil davon (rund 3.700) von Frühsommer bis Herbst 2022. Seit Sommer 2023 würden kontinuierlich Fallzahlen auf niedrigem Niveau - im ein- bis niedrigen zweistelligen Bereich pro Monat - gemeldet. Todesfälle wurden demnach in Deutschland noch nicht registriert. (dpa/bearbeitet von mak)
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