Am 26. März wird wieder an der Uhr gedreht. Das Gemeine an der Umstellung auf die Sommerzeit: Eine Stunde geht verloren. Wer mit dem neuen Schlafrhythmus zu kämpfen hat, kann schon früher beginnen, den Körper langsam umzustellen.

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Plötzlich fehlt eine Stunde: Die Umstellung auf die Sommerzeit am 26. März 2023 bedeutet für viele Menschen Stress für Geist und Körper - ähnlich wie bei Reisen in eine andere Zeitzone.

Laut Studien sind Probleme wie Schlafstörungen zwar meistens innerhalb von ein bis zwei Wochen behoben. In der Forschung gibt es jedoch Hinweise, dass sich der biologische Rhythmus bei manchen Menschen langsamer einpendelt. Das zeigte etwa eine Meta-Studie des Büros für Technikfolgen-Abschätzung beim Deutschen Bundestag im Jahr 2016.

Auch eine Forsa-Umfrage im Auftrag DAK verdeutlichte vor zwei Jahren, wie sehr der Mini-Jetlag vielen zu schaffen macht:

  • Eine deutliche Mehrheit fühlt sich nach der Zeitumstellung müde oder schlapp (77 Prozent)
  • Sehr viele Menschen haben Probleme mit dem Ein- oder Durchschlafen (65 Prozent)
  • Zwölf Prozent leiden der Untersuchung zufolge sogar unter depressiven Verstimmungen
  • Insgesamt leiden vor allem Menschen im Alter von 45 bis 59 Jahren und Frauen unter der Zeitumstellung.

Umstellung auf Sommerzeit ist härter

Die Umstellung auf Sommerzeit sei schlimmer als die auf Winterzeit, sagt Kneginja Richter. Sie leitet als Professorin an der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie der Paracelsus Medizinische Privatuniversität (PMU) Nürnberg die dortige Schlafsprechstunde.

"Das kann man mit einer Flugreise nach Osten vergleichen, nach Japan zum Beispiel", erklärt sie. "Diese Zeitumstellung ist ja für den Körper auch schwieriger als bei der Reise nach Westen." Die Folgen: Müdigkeit und Erschöpfung, Konzentrationsprobleme und Gereiztheit.

Tipp für die Sommerzeit: Früh mit der Umstellung beginnen

Wie schwer es sein kann, Kinder plötzlich eine Stunde früher aus den Betten zu bekommen - davon können Eltern ein Lied singen. Daher empfiehlt es sich, sich schon vor dem 26. März an den neuen Rhythmus zu gewöhnen:

  • Stellen Sie sich den Wecker schon jetzt so, dass Sie - und Ihre Kinder - jeden Tag ein paar Minuten früher aufstehen
  • Verlegen Sie den Zeitpunkt, zu dem Sie ins Bett gehen, jeden Tag um ein paar Minuten nach vorne

Wer sich schon vor der Zeitumstellung langsam und allmählich umstellt, kommt nach der Zeitumstellung besser klar. Das lohnt sich vor allem für Menschen, die mehr Probleme mit der Zeitumstellung haben. Denn der Jetlag trifft nicht alle gleichermaßen. "Die Langschläfer haben es mit der Umstellung auf Sommerzeit besonders schwer", sagt Richter. "Und auch die Eulen, die eher abends aktiv sind." Ihnen geht durch die Umstellung besonders viel kostbare Schlafzeit verloren.

Nach Zeitumstellung viel an die frische Luft gehen

Auch für die Zeit nach der Umstellung kennt Richter Methoden, mit denen sich die geklaute Stunde schneller und besser wegstecken lässt. "Alles, was tagsüber für Aktivität sorgt, hilft", sagt Richter. Dazu zählt zum Beispiel Bewegung an der frischen Luft. "Gleichzeitig sollte es nachts möglichst dunkel, ruhig und kühl sein."

So ist der Kontrast zwischen Tag und Nacht besonders deutlich - der Körper gewöhnt sich schneller an den neuen Rhythmus. Auf einen Mittagsschlaf verzichtet man zu Beginn der Sommerzeit am besten. Oder man begrenzt ihn zeitlich -auf höchstens eine halbe Stunde.

Ältere Menschen haben es übrigens nicht automatisch schwerer mit der Zeitumstellung. Das sei eher eine Frage der Fitness, sagt Richter. "Wenn jemand sehr sportlich ist, kann sich der Körper schneller an neue Umstände anpassen. Das gilt auch für die Zeitumstellung."

Wann wird die Zeitumstellung abgeschafft?

Wie lange uns die Zeitumstellung noch betrifft, ist derzeit unklar. Die Pläne der EU für eine Abschaffung sind ins Stocken geraten. Vor allem im Europäischen Rat, dem Gremium der Staats- und Regierungschefs der EU, herrscht Uneinigkeit: Einige fordern vehement die Einführung einer dauerhaften Sommerzeit, andere bestehen auf der Einführung der Winterzeit. (af)

Verwendete Quellen:

  • dpa
  • DAK
Hinweis: Dies ist ein aktualisierter Artikel aus unserem Archiv.
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