David Cameron soll den Kopf eines Schweins mit seinem Geschlechtsteil berührt haben - um in einen elitären Universitätsclub aufgenommen zu werden. Nach dem Motto: "Schlimmer geht´s immer", stellen wir die abartigsten Aufnahme-Rituale der Universitäts-Verbindungen und Clubs vor.

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Als Student will David Cameron Ende der 1980er-Jahre unbedingt einem elitären Club an der Oxford University beitreten. Der heutige britische Premierminister muss sich, wie es bei der "Piers Gaveston Society" Usus ist, einem bizarren Aufnahmeritual unterziehen. So wie auch die anderen ausschließlich männlichen Mitglieder des Clubs soll Cameron mit seinem Geschlechtsteil das Maul eines toten Schweins berührt haben. Das zumindest enthüllt jetzt das Buch "Call me Dave" des konservativen Parteigenossen- und Gegners Lord Michael Ashcroft. Der Premier schweigt bisher zu "Piggate". Die Webgemeinde allerdings nimmt die peinliche Affäre seit Tagen auf die Schippe.

Doch die Sache mit dem Schwein und dem Penis ist besonders bei Studenten-Verbindungen an britischen und amerikanischen Unis kein außergewöhnliches Ritual. Obwohl die Geheimniskrämerei bei Studenten-Verbindungen meist groß ist, sickert manchmal doch etwas über die bizarren Bräuche durch. Neues Mitglied wird dabei nur, wer sich erniedrigen lässt und sich damit paradoxerweise als "würdig" erweist. Damit die abstoßenden Bräuche für die Erstsemester auch immer eine unangenehme Überraschung bleiben, werden diese regelmäßig abgeändert. Über diese Aufnahmerituale sind Details bekannt:

Gebräu aus Goldfischen und Hundefutter

"Hockey Club" (York, England): Früher mussten neue Mitglieder ein Gebräu aus Goldfischen, Hundefutter, rohen Eiern und Sardellen trinken.

Erbrochenes, Urin, benutzte Tampons

Swansea University" (Wales, England): Studenten mussten sich in Erbrochenem und Urin wälzen. Auch beliebt war das Trinken von Alkohol durch benutzte Tampons.

Plastiktüten-Komasaufen

"University of Gloucestershire" (Gloucestershire, England): 2008 mussten Erstsemester mit Plastiktüten über dem Kopf durch die Stadt laufen. Abgenommen wurden diese lediglich um den Alkoholpegel zu erhöhen oder um sich zu übergeben. Angeleitet wurden sie von einem gespielten Nazi-Schergen.

Erniedrigungs-Marathon

"Loughborough University" (Leicestershire, England): Neue Teammitglieder der Netball-Mannschaften -Frauen wie Männer- müssen rund 30 Meter laufen, knapp einen halben Liter Wein trinken, zurückrennen und eine ganze Zitrone essen. Die Tortur wird so lange wiederholt, bis sich die Anwärter übergeben. Seinen Höhepunkt findet die Erniedrigung durch das Onlinestellen von Fotos der qualvollen Prozedur.

Nackt auf´s Rugby-Feld

"Edinburgh University" (Schottland): Die neuen Rugby-Spieler mussten nackt aufs Feld - und statt eines Balls ein lebendiges Huhn zum spielen benutzen.

Gebrandmarkt

"Alpha Delta"-Verbindung ("Dartmouth College", New Hampshire): Anwärtern der Studentenverbindung wurden die Initialen "AD" auf den Hintern gebrannt. Oft entzündeten sich die Wunden und Bilder davon fanden ihren Weg ins Internet.

Verbindungs-Folter

"Pi Kappa Alpha"-Verbindung (University of New Orleans): Neulingen der Verbindung wurde ein Gemisch aus kochendem Wasser, Pfefferspray und Cayennepfeffer über den Rücken gekippt.

Bluttrinken aus Schädel

"Skull & Bones"-Verbindung (Yale-University): Neumitglieder müssen angeblich Blut aus einem Schädel trinken. Wer ein "Bonesman" oder eine "Boneswoman" werden möchte, wird von Mitgliedern eingeweiht. Eines davon ist als eine Art Don Quixote verkleidet, ein anderes trägt ein Papstgewand. Diesem muss das angehende Mitglied die Füße küssen. Berühmte Anhänger von "Skull & Bones" sind übrigens George Bush und sein Sohn George W. Bush. (mam)

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