Bei Fahrdienstvermittlern als Taxikonkurrenten denkt fast jeder sofort an Uber. Dabei haben sich international einige Konkurrenten hervorgetan, die nun ebenfalls in den deutschen Markt drängen. Lyft, die Nummer zwei in den USA, hat in München schon eine Niederlassung eröffnet und steht in Berlin vor dem Start.
In Deutschland steht bisher das US-Unternehmen Uber stellvertretend für Fahrdienstvermittlung als Konkurrenz zu Taxis. Das dürfte sich bald ändern, denn immer mehr Ridesharing-Anbieter drängen auf den Markt.
Wie eine Anfrage beim Berliner Senat für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz ergab, sind der Berliner Verwaltung schon fünf Fahrvermittler mit einschlägigen Angeboten bekannt. Neben Uber sind das Clevershuttle, Blablacar, Allygator und das laut Senat vor dem Markteintritt stehende Unternehmen Lyft.
Lyft als Nummer zwei beim Ridesharing in den USA
Der 2012 in San Francisco gegründete Fahrdienstvermittler Lyft ist in den USA schon eine große Nummer. Mit Fahrern in über 300 Städten konnte sich das Unternehmen als Nummer zwei im Ridesharing-Markt hinter Uber positionieren.
Für das Jahr 2016 meldete Lyft 708 Millionen Dollar Umsatz - bei 606 Millionen Dollar Verlust. Neben den USA ist Lyft bisher nur in Kanada aktiv: Seit November 2017 bietet das Unternehmen Ridesharing in Toronto an.
Ende Januar meldete Lyft durch einen Blogeintrag, dass es ein Büro in München eröffnet hat. Die Mitarbeiter dort sollen an Navigationsfunktionen mit Hilfe von hochauflösenden Karten für selbstfahrende Autos arbeiten.
Solche Features dürften eine Schlüsselfunktion für das Unternehmen haben, sobald selbstfahrende Fahrzeuge betriebssicher zur Verfügung stehen.
Denn der Autopilot wäre der Turbolader für das Geschäftsmodell der Fahrdienstvermittler: Sie würden das Geld für die Fahrer einsparen und könnten gleichzeitig die Autos rund um die Uhr fahren lassen.
Mehrere Dienstleister in Berlin aktiv
Am weitesten sind die Ridesharing-Aktivitäten bisher in Berlin gekommen. Dort ist CleverShuttle mit 30 Elektrofahrzeugen unterwegs und bietet einen taxiähnlichen Service an. Weitere Standorte unterhält das Startup in München und Leipzig.
Ein anderes Berliner Startup mit dem Namen Door2Door bietet mit 25 Fahrzeugen unter dem Titel "Allygator" einen Shuttle-Service an, der Berliner am Wochenende von 17 bis 1 Uhr nachts herumkutschiert.
Zurzeit sponsert der ADAC den Service. Weil die Shuttles keinen Gewinn machen, ist der Fahrdienst nach dem Personenbeförderungsgesetz erlaubt. Blablacar mit Sitz in Frankreich versteht sich als Mitfahrzentrale.
Lyft ist in den USA und Kanada bisher hingegen auf die Vermittlung von Fahrten an Privatfahrer spezialisiert - also einen Service, der nach dem Personenbeförderungsgesetz in Deutschland nicht zulässig ist.
Wie das genaue Konzept des Unternehmens aufgrund der rechtlichen Hürden für Deutschland aussieht, wurde bisher nicht final kommuniziert. © 1&1 Mail & Media/ContentFleet
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