Auf der Japan Mobility Show (ehemals Tokyo Motor Show) dreht sich alles um Concept-Cars, die einen mehr oder weniger konkreten Blick auf die nähere oder fernere Zukunft erlauben. Zu unspezifisch? Dann vorab schon mal die vermeintlich schlechte Nachricht: Echte neue Serienmodelle gibt es schlichtweg nicht zu sehen. Dafür jede Menge spannende Neuinterpretationen alter Bekannter.

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Nissans neuer GT-R

Nissan hat seine "Hyper-Familie" um den Hyper Force erweitert. Eine Elektro-Studie, die sehr unverhohlen zum Stress-Test für benzinaffine GT-R-Freunde avancieren dürfte. Ob das klassische Godzilla-Klientel für E-Mobilität zu begeistern ist? Andererseits muss ein Hersteller auch neue Zielgruppen erschließen und das könnte mit diesem spektakulär gezeichneten Fahrzeug auch gelingen. Seine hypothetische Leistung von 1.000 kW speist sich aus einer Feststoff-Batterie. Chancen auf ein Serienmodell? Nissan bleibt unkonkret und spricht lediglich von einer Vision der elektromobilen Zukunft.

Daihatsu Copen, 3. Generation

Stichwort "Vision" – eine solche hat auch Daihatsu. Die Toyota-Tochter präsentiert am Stand eine Neuauflage des charmanten, kleinen Roadsters Copen. Nischen-Freunde erinnern sich an die zwischen 2003 und 2011 auch hierzulande angebotene erste Generation. Deren Optik interpretiert der Vision Copen mit gekonnt modernem Einschlag. Schlanke Lichtgrafiken und ein digitales Cockpit machen es möglich. Tatsächlich ist die Einführung einer dritten Generation vorgesehen (Generation 2 gab es nur in Japan). Dabei emanzipiert sich Daihatsu vom Kei-Car-Status; streckt den Copen auf 3,83 Meter Länge und pumpt den Hubraum von 0,6 auf 1,3 Liter.

So kommt der nächste MX-5

Derartig erstarkt, dürfte der Copen wohl im Revier des Mazda MX-5 wildern. Der wiederum steht ebenfalls in futuristischer Gestalt auf der Messe. Als "Iconic SP" nimmt die Studie mutmaßlich das Erscheinungsbild einer kommenden MX-5-Generation vorweg. Wünschenswert wäre das allemal, denn die harmonisch fließende Form überzeugt mit knackigen Proportionen und hohem Wiedererkennungswert. Das vorgesehene Antriebskonzept ist bereits aus dem MX-30 bekannt: eine Elektroarchitektur mit Wankel-Range-Extender, allerdings skaliert auf 370 PS. Damit daraus auch wirklich eine neue Generation des Kult-Roadsters entstehen kann, muss Mazda nur noch das Dach absäbeln – denn bei der Messe-Studie handelt es sich um ein Coupé.

Toyota macht Porsche Konkurrenz

Mutterkonzern Toyota nimmt mit dem FT-Se indes Zuffenhausener Konkurrenz aufs Korn. Also zukünftig. Der E-Sportwagen, der durchaus als Nachfolger des MR2 zu verstehen ist, kommt breit und flach daher. Insofern wäre eine Batterie-Positionierung hinter den Sitzen denkbar und das rückt den kommenden Elektro-718 von Porsche ins Visier. Kompakte Mittelmotor-E-Sportwagen sind eine Nische, die es noch zu besetzen gilt. Der Toyota jedenfalls sieht schon ziemlich seriennah aus, technische Details bleibt der Hersteller allerdings bislang schuldig.

Keine Serien-Chance bei Subaru

Auch Subaru erinnert mit seinem Sport Mobility Concept an ein Modell aus der Vergangenheit. Mit dem SVX gab es nämlich in den 1990ern bereits ein zweitüriges Coupé mit schmalen Leuchten und Allradantrieb. Letzteren unterstellen wir dem Concept jetzt einfach mal. Laut Subaru soll es sich um ein Fahrzeug handeln, das Elektromobilität jederzeit und allerorten möglich macht, was den latenten Offroad-Crossover-Einschlag erklärt. Es wird allerdings beim Concept-Status bleiben. Lediglich Design-Merkmale könnten für kommende Serienmodelle abgeleitet werden. Über die Tatsache, dass Subaru auch ein Flug-Auto präsentiert hat, hüllen wir unterdessen lieber den Mantel des Schweigens.

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Der neue Swift ist quasi fertig

Am anderen Ende der Wahrscheinlichkeits-Skala rangiert das Suzuki Swift Concept, das den Zusatz auch getrost weglassen könnte. Was auf dem Stand zu sehen ist, dürfte so ziemlich genau das sein, was als kommende Swift-Generation bei den Händlern landet. Start von Generation sieben ist für das kommende Jahr geplant.  © auto motor und sport

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