Stellantis hat für die USA das Ende der Produktion des Jeep Gladiator mit dem Ecodiesel genannten V6-Selbstzünder bekanntgegeben. Zum Abschluss wird es noch eine Sonderedition von 1.000 Modellen als Gladiator Rubicon Farout geben. Die Rubicon-Varianten vom Gladiator und Jeep Wrangler zeichnen sich durch besonders kompetente Geländetechnik wie verstärkte Achsen, Differentialsperren und ein Verteilergetriebe mit sehr kurzer Geländeuntersetzung aus.

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Der Dreiliter-V6-Dieselmotor ist ursprünglich eine europäische Entwicklung der damaligen Fiat-Tochter VM Motori und kam bei uns unter anderem auch im Jeep Grand Cherokee zum Einsatz. Diese Maschine war in den USA im Zuge des VW-Dieselskandals ebenfalls in den Fokus der Ermittler geraten und hat das damals noch als FCA firmierende Unternehmen wegen manipulierter Abgasreinigung mehrere hundert Millionen Dollar an Strafzahlungen gekostet.

Letzter Jeep-Diesel in Europa

Der aktuell im Jeep Gladiator verbaute Ecodiesel-V6 ist eine 2019 vorgestellte Weiterentwicklung, die laut Hersteller zu rund 80 Prozent neu konstruiert wurde. In der Europaversion leistet die Maschine 194 kW/264 PS und erreicht ein maximales Drehmoment von 600 Newtonmeter. Gleichzeitig ist das der letzte Dieselmotor überhaupt, den Jeep in Deutschland noch im Programm hat, zuvor waren die Selbstzünder aus allen Pkw-Baureihen gestrichen worden. Der Jeep Gladiator gilt zulassungstechnisch als Nutzfahrzeug.

Durch die Einstellung des Gladiator Diesel in der US-Produktion entfällt demnach auch das Angebot in Deutschland. Während der Gladiator in den USA künftig noch mit dem Pentastar V6-Benzinmotor (3,6 Liter Hubraum, 289 PS) weitergebaut wird, wurde dieser Motor in Europa nie offiziell angeboten. Angesichts der Verkaufszahlen des Gladiator ist damit in Zukunft auch nicht zu rechnen. 2022 wurden laut KBA in Deutschland 344 Jeep Gladiator zugelassen. Der Ford Ranger, meistverkaufter Pick-up in Deutschland, schaffte es im letzten Jahr auf 7.916 Neuzulassungen.

Final Edition für Deutschland

Dementsprechend hat Jeep Deutschland nun den Gladiator Pick-up nur noch als "Farout Final Edition" im Angebot, der Preis beginnt hier bei 77.500 Euro. Jeep USA verlangt für die mit der zusätzlichen Rubicon-Geländetechnik ausgestattete Abschlussversion 69.995 US-Dollar vor Steuern, das sind umgerechnet aktuell rund 64.000 Euro. Nach dieser Final Edition dürften dann in Europa die Lichter für den Gladiator ausgehen, der erst 2021 nach mehreren Verzögerungen bei uns auf den Markt gekommen war.

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Wie es mit dem Jeep Pick-up generell weitergeht, kann nur gemutmaßt werden. Die V6-Benziner-Modelle bietet Jeep in den USA aktuell unter dem offiziellen Motto "Mitarbeiter-Rabatt für alle" an, das Basismodell mit Softtop und Schaltgetriebe kommt damit bereits ab umgerechnet rund 33.400 Euro Nettopreis zu den Kunden. Solche Rabatt-Aktionen lassen vermuten, dass der Gladiator in seinem Mutterland auch kein überragender Verkaufserfolg ist. Nach US-Daten konnte Jeep im ersten Halbjahr 2023 27.326 Einheiten des Gladiator absetzen.  © auto motor und sport

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