Der Elektroroller Lightfoot bietet nicht nur autonomes Laden per Solarzellen, sondern auch massig Stauraum.

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Das US-amerikanische Unternehmen Otherlab präsentiert mit dem "Lightfoot" einen neuartigen Elektroroller, der durch großflächige Solarzellen in der Verkleidung auf beiden Seiten auffällt. Die beiden seitlich angebrachten 120-Watt-Module laden die 48-Volt-Batterie mit einer Kapazität von 1,1 kWh während der Fahrt oder im Stand auf. Unter optimalen Bedingungen sollen so täglich bis zu 30 zusätzliche Kilometer Reichweite gewonnen werden können.

Entwickelt in australisch-amerikanischer Zusammenarbeit

Ursprünglich wurde der Solarzellen-Roller von Edward H. Kist, einem Ingenieur aus Australien, entwickelt. Kist wollte ein Fahrzeug schaffen, das sowohl nachhaltig als auch einfach zu warten ist. Er entwickelte den Roller zunächst als eine Art Prototyp für Länder mit begrenzter Ladeinfrastruktur und hohem Sonneneinstrahlungsniveau.

Otherlab, ein Innovationslabor aus den USA, unterstützte ihn später bei der Weiterentwicklung und Vermarktung des Projekts. So entstand der Lightfoot als Kombination aus Kists Vision und dem technischen Know-how von Otherlab. "Lightfoot wurde von einem kleinen Kernteam in San Francisco, New York City, Washington DC, Australien und Taiwan mit vielen Mitarbeitern entwickelt, die unsere Leidenschaft für Einfallsreichtum, Genauigkeit, Kreativität und bodenständige Handwerkskunst teilen.", so die Information vom Hersteller.

Video: Im Video: Lightfoot Solar Scooter

Der Lightfoot erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von 32 km/h und verfügt über zwei 750-Watt-Elektromotoren, die auch Steigungen problemlos bewältigen können sollen. Mit einer vollgeladenen Batterie soll die Reichweite bei etwa 60 Kilometer liegen.

Lightfoot für Straße und Radwege

Und warum nur 32 km/h? Der Solarzellen-Roller ist auf diese Geschwindigkeit gedrosselt, damit er in den USA nicht nur auf der Straße, sondern auch auf Radwegen legal unterwegs sein kann, denn dort ist die Maximalgeschwindigkeit auf 20 Meilen pro Stunde (mph) begrenzt. In den USA fällt der Lightfoot Solarzellen-Roller in dieselbe Fahrzeugklasse wie die City-E-Scooter.

Aufgrund des zierlich wirkenden Erscheinungsbilds mag es überraschen, dass der Solarzellen-Roller für zwei Personen ausgelegt ist. Und mit einem 45,2 Liter großen, wasserdichten Staufach aufwartet, das ausreichend Platz für einen Helm oder Einkäufe bietet.

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Solarzellen-Roller für 4.995 US-Dollar

Ein weiteres Merkmal des Lightfoot soll die einfache Wartung sein: Laut Hersteller kommen standardisierte und leicht austauschbare Motorradteile zum Einsatz, was Reparaturen erleichtern soll.

Der Lightfoot soll in den USA für 4.995 US-Dollar (derzeit circa 4.700 Euro) erhältlich sein. Ob und wann der Elektroroller in Deutschland verfügbar sein wird, ist derzeit nicht bekannt.

Technische Daten Lightfoot Solar Scooter

  • Batterie: 48 V, 1,1 kWh
  • Solarzellen: 2 x 120 W
  • Motor: 2 rekuperative 750-W-Motoren
  • Max. Drehmoment: 90 Nm
  • Reichweite: ca. 60 km (mit voller Batterie)
  • Zusätzliche Reichweite durch Solarzellen: bis zu 30 km pro Tag
  • Ladezeit: 90 Minuten für 80 % Kapazität
  • Höchstgeschwindigkeit: 32 km/h (20 mph)
  • Rahmenmaterial: Aluminium
  • Gewicht: 62 kg
  • Display: wasserdichte Digital-Anzeigen
  • Bremsen: regenerative Bremsen
  • Gepäckfach: 45,2 Liter (max. 15 kg), abschließbar
  • Sitzplätze: 2
  • Preis: 4.995 US-Dollar (circa 4.700 Euro)

Fazit

Die Idee, Fahrzeuge mit Solarpaneelen auszustatten ist nicht neu, aber nach wie vor gut – und die Ausführung in einem Elektroroller neuartig. Wegen der 32-km/h-Begrenzung ist eine Markteinführung des Lightfoot-Elektrorollers in Europa eher unwahrscheinlich, wobei der Hersteller vermutlich problemlos auf 45 km/h gehen könnte. Bei uns würde dann allerdings der Vorteil wegfallen, dass der Lightfoot sowohl auf Straßen als auch auf Radwegen unterwegs sein dürfte.  © Motorrad-Online

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