Metorbike aus Hamburg verbindet Elektro mit Edel, Design und Recycling. Die 50er kommt mit Eichensitzbank und V8-Sound ab 7.000 Euro. In der Höhle der Löwen gab es einen 500.000-Euro-Deal.

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Eine 50er zum Preis einer Yamaha MT-07, das ist schon etwas. Natürlich war es schon immer etwas teurer, elektrisch zu fahren, aber das Verhältnis erreicht eine neue Dimension. Doch das Metorbike könnte es wert sein, denn exklusiver und einzigartiger kann man derzeit kaum 49,5 km/h fahren. Der Grund liegt im Konzept – eine Mischung aus Recycling, Edelholz und Hightech. Interessant genug, um die Investoren Carsten Maschmeyer und Nils Glagau in Staffel 16 von der Höhle der Löwen zu überzeugen.

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Metorbike: 50er ab 6.990 Euro

Elegantes Verbrenner-Design gepaart mit Elektromobilität in Form eines Café Racers. So beschreiben die Entwickler das Konzept des Metorbike. Die Basis mit ungewöhnlicher Formensprache ist der Rahmen einer Puch AX 40, der die charmant geschwungenen Rahmenrohre beisteuert. Wo einst der Zweitakter mit 3 PS hing, findet ein als Verbrennungsmotor getarnter Elektromotor Platz. Er liefert 2,72 PS Dauerleistung und maximal 9,5 PS. Per Kette erreicht das Metorbike AM-konforme 49,5 km/h. Mehr ist in Planung.

Interessant: Der Motor wird von einem Akkupack mit 1,63 kWh gespeist, dessen Zellen aus alten VW-Akkus stammen und im Metorbike ein zweites Leben führen. Die Zellen sind in der Tankattrappe in einem herausnehmbaren Gehäuse untergebracht. Sie sollen eine Reichweite von 60 Kilometern haben und können in 3 bis 4 Stunden intern oder extern geladen werden. Bis zu 145 Kilometer soll die 50er kommen, wenn der optionale große Akku mit 3,8 kWh gebucht wird.

Mit 70 oder 100 km/h zu haben

Und wem die 49,5 km/h doch etwas zu wenig sind – und das dürften die meisten sein -, dem bietet Metorbike noch eine Version mit maximal 70 und 100 km/h an. Beide Versionen leisten 5,4 PS Dauer- und 15 PS Spitzenleistung, was sie rechtlich zu 125er prägt und mit A1 oder B196 pilotierbar macht. Die Preise für die 70er starten bei 8.490 Euro, die 100er-Version ab 9.490 Euro. Gut: ABS am Vorderrad ist an Bord. Die Reichweiten greifen zwischen 70 Kilometer mit dem 2,5-kWh-Akku oder 100 Kilometer mit 3,8 kWh.

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Optionaler V8-Sound

Stark: Metorbike entwickelte einen eigenen Klangkörper, über den Canbus-gesteuert Fahrgeräusche simuliert werden. Von Raumschiff-Sound über V8 bis zum V12 sind 6 Geräusche programmiert. Inklusive Schaltpausen und Schiebeknallen, wenn rekuperiert wird. Und es gibt sogar ein Abgas. Wer die Hand an die Auslassöffnung unter dem Motor hebt, der spürt einen kräftigen Luftstoß, wenn die Boxenmembran arbeitet.

Keyless-Go und Eichensitz

Im starken Kontrast stehen Front und Heck des Metorbikes. Vorn ist ein digitales Instrument in die polierte Gabelbrücke eingelassen, per Touchscreen stellt die Hand die Parameter ein und per Chipkarte startet die Fahrt mit V8-Sound oder à la Raumschiff Enterprise beim Warp-Sprung. Dabei leuchtet das Logo im Tank und die Finger greifen gefräste Schalter. Währenddessen ruht das Gesäß optional auf gestepptem Ziegenleder, das einen kleinen Höcker aus Eiche oder Mahagoni bespannt. Und wenn das Edel-Moped in fremde Hände gerät, hilft ein GPS-Tracker beim Finden.

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Fazit

Das Metorbike ist ein edles Moped mit E-Motor, Recyling-Akkus, 2nd-Hand-Rahmen, Eichensitzbank und V8 Sound. Wer das möchte. Inklusive Klanggenerator werden aus 6.990 Euro entspannt 8.500 Euro, was für ein kleines Luxus-Spielzeug immer noch kein Geld ist. Upgrade der Leistung sind möglich, dann werden aus 49,5 km/h 70 oder 100 km/h und die Reichweiten sind je nach Akku mit bis zu 145 Kilometer. Jüngste News: In Staffel 16 Der Höhle der Löwen stiegen mit Maschmeyer und Glagau zwei Investoren ein, der Grunddeal der Gründer lag bei 500.000 Euro für 17 Prozent.  © Motorrad-Online

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