Volkswagen Nutzfahrzeuge (VWN) erwägt einem Bericht zufolge eine Verlagerung der Produktion des Elektro-Bullis ID. Buzz vom Stammwerk in Hannover ins polnische Werk in Poznań. Dies wurde laut der "Hannoverschen Allgemeinen" während einer internen Betriebsversammlung in Hannover bestätigt. Grundlage der Informationen sind Aussagen aus Arbeitnehmerkreisen.
Dem Bericht zufolge werden verschiedene Szenarien geprüft, darunter sowohl eine vollständige Verlagerung der Fertigung als auch eine teilweise Produktion in Polen. Ein Sprecher von VWN sagte dazu gegenüber auto-motor-und-sport.de: "Es gibt verschiedene Szenarien, die geprüft werden." Eine Entscheidung sei jedoch noch nicht gefallen.
Verzögerte Planungsrunde
Die Diskussion um die Zukunft des ID. Buzz erfolgt im Rahmen der aktuellen Planungsrunde, die über Investitionen und die Werksbelegung der nächsten fünf Jahre entscheiden soll. Diese wichtige Runde, die ursprünglich für November 2024 geplant war, wurde aufgrund eines laufenden Tarifstreits mit der IG Metall verschoben. Ein neuer Termin steht bislang nicht fest.
Der Elektro-Bulli ID. Buzz war 2022 als Hoffnungsträger gestartet, konnte die hohen Erwartungen bislang jedoch nicht erfüllen. Im ersten Halbjahr 2024 wurden lediglich 14.600 Fahrzeuge ausgeliefert, was zwar einem Anstieg von 23 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht, jedoch deutlich hinter dem ursprünglichen Ziel von 130.000 Fahrzeugen pro Jahr liegt.
Seit dem Auslaufen des Verbrenner-Transporters T6.1 im Juni 2024 verbleiben derzeit nur noch zwei Modelle im Produktionsportfolio des Werks Hannover: der ID. Buzz und der seit 2021 produzierte Multivan. Die Produktion des T6.1, dem bisherigen Verkaufsschlager, wurde eingestellt. Der Nachfolger auf Ford-Basis wird bei Ford in der Türkei gefertigt. Eine Produktionsverlagerung nach Polen ist indes auch mit Kosten verbunden. Dort produziert Volkswagen Fahrzeuge auf der MQB-Basis (Modularer Querbaukasten), der ID.Buzz basiert indes auf dem Modularen Elektrobaukasten (MEB).
Die Fotoshow zeigt den VW ID. Buzz Freestyle als Basismodell. © auto motor und sport
"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.