Mercedes muss weltweit etwa 53.200 Exemplare der aktuellen S-Klasse zurückrufen. Es gibt potenziell Probleme an der Hinterachse und mit der Lambda-Regelung.

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Mercedes-Benz muss weltweit insgesamt etwa 53.200 Exemplare der aktuellen S-Klasse (W 223, siehe Video) zurückrufen. In Deutschland sind rund 2.150 Fahrzeuge von den Aktionen betroffen. Dabei geht es um unterschiedliche technische Probleme, wobei eines ebenfalls die Baureihen E-Klasse (W 214) und GLC (X 254) betrifft. Das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) ist jeweils involviert und überwacht beziehungsweise untersucht die Aktionen.

Video: Vorfahrt Mercedes S-Klasse (2020)

Rückruf Lambda-Software

Der weitaus größere Rückruf (53.180 Autos weltweit, davon 2.148 in Deutschland) hat seinen Ursprung in der Software des Motorsteuergeräts, die bei bestimmten V8-Modellen nicht den Spezifikationen entsprechen könnte. Wie der Hersteller auf Nachfrage mitteilte, könnte die Lambdaregelung im Falle eines unabhängigen Hardware-Fehlers fälschlicherweise eine zu hohe Kraftstoffmenge bei einer Zylinderabschaltung einspritzen. In der Folge könnte es zu erhöhten Abgastemperaturen und einer Schädigung von umliegenden Bauteilen (zum Beispiel Motorleitungssatz oder Katalysator) kommen. Im schlimmsten Fall besteht Brandgefahr.

Als vorsorgliche Maßnahme wird in einer Mercedes-Vertragswerkstatt bei den betroffenen Fahrzeugen die Software des Motorsteuergerätes aktualisiert. Der vorgesehene Werkstattaufenthalt nimmt etwa eine Stunde in Anspruch. Mercedes führt die Rückrufaktion intern unter dem Code 5496234. Die KBA-Referenznummer lautet 14311R. Vorfälle mit Sach- und/oder Personenschäden sind bislang nicht bekannt.

Dieses Fahrzeug ist vom Rückruf betroffen:

  • Mercedes S-Klasse mit V8-Motor inkl. Maybach S 580 4-Matic (Baujahr 2020 bis 2023)

Rückruf Hinterachse

Technisch deutlich umfangreicher ist das zweite Problem, bei dem jedoch viel weniger Fahrzeuge zurückgerufen werden. Obwohl es an gleich drei Baureihen auftritt, sind weltweit lediglich 37 Fahrzeuge betroffen; elf davon befinden sich in Deutschland. Die internen Hersteller-Codes der Rückrufaktion lauten 3594806 und 3594807, das KBA führt sie unter der Referenznummer 14545R.

Bei den betroffenen Exemplaren der E- und S-Klasse sowie des GLC könnte die Verschraubung des Hinterachsgetriebes am Hinterachsträger nicht den Anforderungen entsprechen. Im Laufe der Zeit kann sich die Schraubverbindung lösen, wodurch das Hinterachsgetriebe verkippen kann. Dies könnte zu einer erhöhten Beanspruchung der Antriebswelle und im schlimmsten Fall zu ihrem Abscheren vom Hinterachsgetriebe führen. "In diesem Zusammenhang kann ein Vortriebsverlust nicht ausgeschlossen werden", sagt ein Mercedes-Sprecher.

Um das Problem zu beheben, muss die Schraubverbindung des Hinterachsgetriebes erneuert werden. Dies kann dem Hersteller zufolge bis zu 7,5 Stunden in Anspruch nehmen. Vorfälle mit Sach- und/oder Personenschäden sind hier bislang ebenfalls nicht bekannt. Wer fürchtet, dass sein Fahrzeug betroffen ist, erhält unter der Hotline 0800/12777777 nähere Informationen.

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Diese Fahrzeuge sind vom Rückruf betroffen:

  • Mercedes E-Klasse (W 214) aus dem Produktionszeitraum 2022 bis 2024
  • Mercedes GLC (X 254) aus dem Produktionszeitraum 2022 bis 2024
  • Mercedes S-Klasse (W 223) aus dem Produktionszeitraum 2022 bis 2024

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