Laut einem Medienbericht wurden in den vergangenen Monaten bundesweit über 270 Fahrzeuge beschädigt. Sicherheitsbehörden gehen von einer gezielten Sabotagekampagne aus.

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Bei den Taten wurden die Auspuffendrohre von Pkw mit Bauschaum ausgeschäumt, zusätzlich wurde auf die Aktion mit Aufklebern hingewiesen. Der Verdacht richtet sich gegen eine russische Einflussnahme im Kontext der bevorstehenden Bundestagswahl.

Wie der "Spiegel" berichtet, ereigneten sich die Vorfälle in Baden-Württemberg, Berlin, Brandenburg und Bayern. Die Täter verstopften Auspuffrohre mit Bauschaum und brachten Aufkleber mit der Aufschrift "Sei Grüner!" sowie dem Bild von Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck an den Fahrzeugen an. Erste Vermutungen deuteten auf eine Aktion radikaler Klimaaktivisten hin. Ermittlungen führten jedoch zu einer anderen These.

Erste Verdächtige und Ermittlungsstand

Im Dezember 2024 stoppte eine Polizeistreife im brandenburgischen Schönefeld einen Transporter mit drei Insassen aus Serbien, Bosnien-Herzegowina und Deutschland. In ihrem Fahrzeug befanden sich mehrere Kartuschen mit Bauschaum. Trotz dieses Fundes wurden die Männer zunächst weiterfahren gelassen. Kurz darauf meldeten zahlreiche Autobesitzer in der Nähe der Kontrolle ähnliche Schäden an ihren Fahrzeugen.

Nach weiteren Ermittlungen durchsuchten Sicherheitsbehörden Wohnungen in Ulm und stellten Beweismaterial sicher, darunter Handys, Laptops und Kartuschen mit Bauschaum. Eine der beschuldigten Personen gab an, von einem Russen über den Messenger-Dienst "Viber" angeworben worden zu sein. Den Tätern soll für jedes beschädigte Fahrzeug eine Entlohnung von 100 Euro versprochen worden sein, die sie durch Fotos der manipulierten Fahrzeuge nachweisen sollten. Ein Teil der Gelder sei bereits ausgezahlt worden.

Vermuteter politischer Hintergrund

Laut Sicherheitskreisen handelte es sich bei der Aktion um eine gezielte Kampagne, die im Bundestagswahlkampf Ressentiments gegen die Grünen und ihren Kanzlerkandidaten Habeck schüren sollte. Die Grünen haben sich wiederholt für Waffenlieferungen an die Ukraine ausgesprochen und gelten als Kritiker der russischen Regierung. Das Bundesamt für Verfassungsschutz hatte bereits im Vorfeld vor möglichen Einflussnahmen auf die Bundestagswahl am 23. Februar 2025 gewarnt.

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Die Ermittlungen zu den Hintergründen und möglichen weiteren Beteiligten dauern an. Die Bundesanwaltschaft prüft derzeit, inwieweit eine nachrichtendienstliche Steuerung durch russische Akteure vorliegt. Ziel sei es, weitere mögliche Zusammenhänge zwischen den Tätern und russischen Auftraggebern zu ermitteln sowie eine mögliche Beeinflussung der öffentlichen Meinung durch gezielte Desinformationskampagnen festzustellen.  © auto motor und sport

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