In der Öffentlichkeit eine selbst gemachte Schutzmaske tragen - wie sinnvoll ist das? Wir erklären, worauf es ankommt und was Sie beachten sollten.
Modischer Mundschutz mit
Mediziner wie auch die kürzlich gestartete Initiative #maskeauf von Prominenten wie
Stoffe, Machart, Desinfizieren: Darauf kommt es bei Do-it-yourself-Masken an:
Was bewirken Mundschutz-Masken?
Beim Husten, Niesen oder Sprechen werden Tröpfchen freigesetzt. Ein Mund-Nasen-Schutz oder eine andere Textilbarriere bei Menschen mit akuten Atemwegsinfektionen, die in die Öffentlichkeit müssen, könne zum Schutz anderer Menschen sinnvoll sein, schreibt inzwischen auch das Robert-Koch-Institut (RKI) auf seiner Webseite.
Gewarnt wird jedoch davor, sich mit Maske in falscher Sicherheit zu wiegen: Andere Maßnahmen wie gründliches Händewaschen und Abstandhalten dürften nicht vernachlässigt werden.
Schützt eine Maske vor einer Corona-Ansteckung?
Nein, sagen Gesundheitsexperten. Nach Angaben des Robert-Koch-Instituts (RKI) gibt es keine wissenschaftlichen Beweise, "dass das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes das Risiko einer Ansteckung für eine gesunde Person, die ihn trägt, signifikant verringert".
Auch der Medizinprofessor KK Cheng von der Universität im britischen Birmingham warnt vor diesem Irrglauben: "Viele Menschen denken, das Tragen einer Maske schütze sie vor einer Ansteckung." Dabei mindere es nur die Übertragung von sich selbst auf andere.
Was ist von selbst gemachten Masken zu halten?
Selbst gemachte Masken seien "deutlich besser als nichts", sagt Cheng. Auch eine Studie der Universität Cambridge kam 2013 zwar zu dem Schluss, dass selbst gefertigte Masken in einer Pandemie "nur als letztes Mittel" genutzt werden sollten. Sie seien aber "besser als gar kein Schutz". Im Internet gibt es zahlreiche Anleitungen zum Nähen eines Mundschutzes, auch einige Schneider bieten Masken aus Stoff an.
Mundschutz selber nähen: Eine Anleitung
Wer einen waschbaren Mund-Nasen-Schutz selber nähen will, der braucht zwei jeweils 2 cm x 90 cm langen kochfeste Baumwollstreifen, einen 15 cm langen Draht und zwei jeweilgs 2 cm x 17 cm lange kochfeste Baumwollstreifen sowie ein 17cm x 34 cm großes Stofftuch, das aus atmungsdurchlässigem kochfestem Baumwollstoff besteht. Das könnte etwa ein altes T-Shirt, eine Stoffwindel oder ein leichtes Baumwolltuch sein. In der Grafik sehen Sie nun die Schritte, wie Sie sich einen Mundschutz selber basteln.
So machen Sie eine Atemschutzmaske selbst
Welche Alternativen gibt es noch?
Ein Schal oder ein dehnbares Schlauchtuch, das viele beim Joggen tragen, könnten auch helfen, sagt der Virologe Christian Drosten von der Berliner Charité. "Das kann man mehrlagig einfach vor den Mund tun", erklärt er im "Coronavirus-Update" des Norddeutschen Rundfunks (NDR).
RKI-Präsident Wieler sagt dazu: "Auch ein selbst gebauter Mund-Nasen-Schutz hält natürlich Tröpfchen zurück, wenn man niest und hustet." Er sei deshalb für den Schutz von anderen grundsätzlich geeignet.
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Selbst wer nicht nähen kann, findet im Netz Anleitungen, um etwa mit Küchenpapier und Gummibändern zu improvisieren. "Auch eingenähte Damenbinden können sinnvoll sein, sie erhöhen den Schutz und fangen zusätzlich Feuchtigkeit auf", sagte der Vorstandssprecher der Deutschen Gesellschaft für Krankenhaushygiene (DGKH), Peter Walger, der "Neuen Osnabrücker Zeitung".
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Wie können Masken desinfiziert werden?
Durchfeuchtete Masken ließen sich laut Walger rasch trocknen. "Bei 70 Grad in Mikrowelle oder Ofen sterben alle Viren ab." Baumwollmasken oder Schals kann man ebenfalls bei 70 Grad oder mehr in der Waschmaschine waschen, um Viren zu beseitigen.
Was ist der Nachteil des Maskentragens?
Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) kann das Maskentragen "ein falsches Sicherheitsgefühl erzeugen". Auch wer eine Maske trägt, sollte sich deshalb weiter regelmäßig die Hände waschen, einen Mindestabstand zu anderen Menschen einhalten und den Kontakt zu Risikogruppen wie alten Menschen meiden. (mf/dpa/AFP/sap)
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