Die Menschen in Deutschland blicken auf das Corona-Infektionsgeschehen in NRW. In den vom Ausbruch betroffenen Kreisen ist das Alltagsleben wieder deutlich eingeschränkt. Es steht die Frage im Raum, wer dafür zahlen soll. Ministerpräsident Armin Laschet lässt nun die Haftbarkeit von Schlachter Tönnies prüfen.
Nach dem großen Corona-Ausbruch beim Fleischproduzenten
Ministerpräsident verteidigt Regierung gegen Kritik
Der Ministerpräsident verteidigte seine Regierung gegen die Kritik, zu spät gegen die Arbeitsweise der Fleischfirma vorgegangen zu sein. "Die Arbeitsbedingungen in den Schlachthöfen waren bekannt", sagte
In einem Schlachtbetrieb der Firma Tönnies in Nordrhein-Westfalen wurden in den vergangenen Tagen mehr als 1.500 Menschen positiv auf das Virus getestet. Im schwer vom Ausbruch getroffenen Kreis Gütersloh haben sich bereits zahlreiche Menschen freiwillig testen lassen. Die Ergebnisse brachten einen Hoffnungsschimmer, da es den Tests zufolge bislang nur wenige Infizierte in der Bevölkerung gibt. Das Land NRW hat für die beiden betroffenen Kreise Gütersloh und Warendorf das Alltagsleben vorläufig bis zum 30. Juni wieder deutlich eingeschränkt.
Hofreiter fordert Tönnies auf, selbst für Kosten des Ausbruchs aufzukommen
Grünen-Fraktionschef
Die Deutsche Stiftung Patientenschutz wirft indes der Bundesregierung vor, sich nicht ausreichend um das Infektionsgeschehen in deutschen Pflegeeinrichtungen zu kümmern. "Nach nur wenigen Tagen lagen Zahlen zum Corona-Infektionsgeschehen in der Fleischindustrie vor. Doch wie es bei den über 800.000 Pflegebedürftigen in den Heimen aussieht, ist weiterhin unklar", sagte Stiftungsvorstand Eugen Brysch dem RND.
Spahn warnt vor Stigmatisierung der Menschen in betroffenen Kreisen
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) sieht in der Corona-Krise ein "ganz neues Gemeinschaftsgefühl" in Deutschland, wie er in einem in einem Live-Talk für die Newsportale der Funke Mediengruppe sagte. Er werbe auch dafür, "dass wir uns das erhalten: eine Art Corona-Patriotismus". Spahn warnte davor, die Menschen aus den betroffenen Landkreisen zu stigmatisieren. "Das sind am Ende eher Opfer der Umstände", sagte der CDU-Politiker. (mgb/dpa)
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