Heinz saß im Frühjahr 2020 gemeinsam mit seiner Frau aufgrund des Coronavirus auf Kuba fest. Der 67 Jahre alte Beamte im Ruhestand hat im Gegensatz zu vielen anderen "Logbuch Quarantäne"-Gestrandeten gute Erfahrungen mit der Rückholaktion der Bundesregierung gemacht.

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"Es begann damit, dass wegen des weltweiten Ausbruchs des Coronavirus viele Reiseveranstalter sowie Fluglinien im März 2020 ihre geplanten Flüge nach Deutschland stornierten.

Betroffene Touristen, welche sich auf Kuba aufhielten, sollten sich im Internet auf der Website der deutschen Botschaft in Havanna weitere aktuelle Informationen einholen. Es wurde unter anderem darauf hingewiesen, dass eine Rückholaktion auf dem Luftweg nach Deutschland durch das Auswärtige Amt geplant und vorbereitet wird.

Reguläre Flüge wurden ab Ende März 2020 von beziehungsweise nach Kuba von der Regierung untersagt. Deutsche wurden durch das Auswärtige Amt aufgefordert, sich per Internet zu registrieren, um eine aktuelle zahlenmäßige Erfassung der auf Kuba befindlichen deutschen Touristen zu gewährleisten. Ich registrierte mich gemeinsam mit meiner Ehefrau. Wir wurden für die geplante Rückholaktion nach Deutschland elektronisch erfasst und für einen eventuellen Rückflug nach Deutschland vorgesehen.

Ab diesem Moment bis zum Rückflug am 3. April 2020 nach Deutschland, bekamen wir regelmäßig Informationen über den Stand der Dinge per E-Mail.

Zwischenzeitliche Verschärfung der Lage in Havanna

Es gab mittlerweile Ausgangsbeschränkungen für Ausländer, die Pflicht, einen Mundschutz zu tragen und Versorgungsengpässe. Ende März bekamen wir dann die Information von der deutschen Botschaft in Havanna, dass die kubanischen Behörden zwei Rückholflüge nach Deutschland genehmigt hätten, einen am 2. April sowie einen am 3. April 2020.

Wir sollten uns per E-Mail beziehungsweise telefonisch bei der Botschaft für einen Flug entscheiden, was auch geschah. Die deutsche Botschaft war bis zu unserem Flugtag am 3. April auch am Wochenende telefonisch jederzeit erreichbar, was sehr beruhigend für uns war. In Gesprächen mit anderen Passagieren beim Rückflug bestätigten diese uns, dass es Ihnen auch so ergangen war.

Wir wurden am 30. März 2020 per E-Mail informiert, dass wir uns am 3. April gegen 13.30 Uhr am Flughafen in Havanna drei Stunden vor dem Einchecken einfinden sollten. Dort angekommen, wurden von Mitarbeitern der Botschaft in Havanna, einschließlich deren Leiterin, die Passagiere für den anschließenden Check-in gelistet. Es waren merklich viele Familien mit Kindern sowie Ältere anwesend.

Auch beobachtete ich einige EU-Mitbürger, die auf einen freien Platz in der Maschine hofften. Einige anwesende Passagiere waren nervös beziehungsweise ängstlich wegen der Kapazität der Maschine.

Die Botschafterin persönlich beruhigte jedoch sehr schnell diesen Personenkreis, sodass sich die Lage bis zum Einchecken doch sehr entspannte.

Alle Gestrandeten Personen am Flughafen durften mitfliegen

Vorweg, es konnten alle anwesenden Personen, einschließlich der EU-Mitbürger an dem Flug nach Frankfurt am Main teilnehmen. Es waren sogar noch wenige Plätze frei! Auch das Einchecken verlief sehr entspannt, da sich die Botschaftsmitarbeiter in Zusammenarbeit mit den kubanischen Flughafenangestellten, der Passbehörde sowie dem Zoll vorher verständigt hatten, um einen reibungslosen Ablauf zu garantieren.

Gegen 18:15 Uhr abends startete unsere Maschine pünktlich. Um einen direkten Kontakt der Flugbesatzung mit den Passagieren zu vermeiden, gab es während des Rückfluges nur kalte Verpflegung sowie Getränke. Auch wurde den Passagieren empfohlen, während des Fluges einen Mundschutz oder ähnliches zu tragen.

Ziemlich entspannt und glücklich landeten wir dann am nächsten Tag auf dem Flughafen in Frankfurt am Main, was auch darauf zurückzuführen ist, dass die Flugbesatzung der Condor ebenso professionell ihre Arbeit verrichtete."

Hier gibt es weitere Geschichten im Podcast von "Logbuch Quarantäne":



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